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Berliner Wissenschaft: FU-Politologen einigen sich über Professuren

Das Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der FU stuft seine Vollprofessur für Ideengeschichte zu einer Juniorprofessur herab – zugunsten zweier Professuren im Sonderforschungsbereich „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“. Nach monatelangem Streit entschied jetzt der Fachbereichsrat, an den dafür vorgesehenen Berufungen festzuhalten.

Das Gremium bestätigte damit eine Entscheidung, die in den Semesterferien aufgrund eines Studenten-Vetos vertagt, dann aber im September gefällt wurde – allerdings ohne Beteiligung mehrerer Professoren, die von ihrem Recht Gebrauch machen wollten, an den Personalentscheidungen mitzuwirken. In Protestschreiben an Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner beklagten die Professoren sowie Studentenvertreter und die Frauenbeauftragte des Fachbereichs außerdem, dass Struktur- mit Personalentscheidungen verquickt wurden. Zudem sei versucht worden, die Berufungen ohne öffentliche Ausschreibung in den Ferien „durchzuboxen“. Inhaltlich wird die übermäßige Verlagerung von Kapazitäten des Fachbereichs zugunsten der internationalen Beziehungen beklagt. Die Kritiker sehen darin einen Bruch mit den Osi-Traditionen.

Die Proteste hatten immerhin bewirkt, dass im Fachbereichsrat erneut über die vorgesehenen Kandidaten Sven Chojnacki und Christoph Zürcher abgestimmt wurde, die jeweils eine Mehrheit von Stimmen erhielten. Dekanin Barbara Riedmüller betonte, dass der Senator „keine Verfahrensfehler“ festgestellt habe. Das bestätigt auch die Senatsverwaltung gegenüber dem Tagesspiegel. Senator Zöllner habe aber geraten, die Abstimmung „im Sinne des Klimas am Institut“ erneut durchzuführen. An den Berufungen ohne Ausschreibung wurde aber festgehalten. Günter Bartsch

Günter Bartsch

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