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Berlins Senat verhandelt: Längeres Lehrerstudium

Gute Chancen für angehende Lehrer: Ihre Ausbildung soll auf zwei Jahre verlängert und damit qualitativ hochwertiger werden.

Wird das Studium für Lehrer in Berlin länger? Dafür sieht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft gute Chancen: Die „Zweiklassen-Ausbildung“ werde „endlich beendet“, teilte die GEW am Dienstag mit. Bisher sattelten nur die angehenden Studienräte nach einem dreijährigen Bachelor-Studium noch einen zweijährigen Master drauf. Für alle anderen Lehrämter war nur ein einsemestriger „kleiner Master“ vorgesehen. Nun hofft die GEW, dass der Senat für alle angehenden Lehrer einen zweijährigen Master einführen wird. „Nach unseren Informationen sieht es dafür sehr gut aus“, sagte Matthias Jähne von der GEW. Erst in der vergangenen Woche hatte Berlins Wissenschaftssenator angekündigt, das Studium der Sonderpädagogen werde von zwei auf drei Semester verlängert.

In der Tat berät eine Arbeitsgruppe in der Senatsverwaltung darüber, wie der bisherige „kleine Master“ mit 240 Leistungspunkten auf die von der Kultusministerkonferenz (KMK) für alle Lehrämter verlangten 300 Leistungspunkte aufgestockt werden kann. Ursprünglich sollten die fehlenden 60 Leistungspunkte während des einjährigen Referendariats in der Schule gesammelt werden. Dagegen aber sträuben sich die Berliner Universitäten. Sie können sich nicht vorstellen, Studienabschlüsse zu verleihen, wenn sie für einen Teil der Inhalte während des Referendariats nicht mehr verantwortlich sind: „ein merkwürdiges Konzept“, wie Uwe Jens Nagel, amtierender Vizepräsident der Humboldt-Universität, auf Anfrage sagte. Für eine Betreuung der Studierenden während ihres Referendariats wünschen die Universitäten auch zusätzliche Ressourcen. Vor allem wollten sich die Fachwissenschaften – unter ihnen besonders die Mathematik und die Naturwissenschaften – nicht damit abfinden, dass der „kleine Master“ nur aus Erziehungswissenschaft und Didaktik besteht.

In welcher Art und Weise die Wünsche der Hochschulen berücksichtigt werden, steht noch nicht fest. Denkbar sei auch, dass das Referendariat weiter verkürzt werde, wenn bestimmte Inhalte in ein längeres Studium integriert würden, sagte Nagel. Er sei jedenfalls „relativ optimistisch“, dass es zu einer einvernehmlichen Lösung mit dem Senat kommen werde. Bildungsstaatssekretär Eckart R. Schlemm teilte auf Anfrage mit: „Unsere Gespräche mit den Universitäten haben gerade begonnen. Natürlich werden wir mehrere Varianten erörtern. Festlegungen gibt es derzeit keine.“ (akü)

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