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Biodiversität: Amphibien sind besonders gefährdet

Das Artensterben wird alarmierender, die Rote Liste bedrohter Arten länger.

Momentan ist jede fünfte Wirbeltierspezies vom Aussterben bedroht und jährlich erhöht sich für mehr als 50 weitere dieser Tiere der Gefährdungsstatus.

Jedes Jahr aktualisiert die Internationale Naturschutzunion IUCN die von ihr seit 1994 erstellte Liste gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Zuletzt im Juli 2013 stieg die Zahl der gelisteten Arten um 4807 auf nun 70 289. Beinahe ein Drittel davon, genau 20 930 Arten sind vom Aussterben bedroht. Darunter sind nicht nur Säugetiere wie der Schweinswal des Jangtse oder das Dreifingrige Zwergfaultier Panamas sowie die ältesten und größten Bäume, sondern weitgehend unbekannte Arten wie das Saola-Waldrind in Laos oder der Blaue Pfeilgiftfrosch Surinams oder das Tarzan-Chamäleon aus Madagaskar. Insgesamt ist jede vierte Säugerart, fast jede zweite Amphibien- und mehr als jede fünfte Reptilienart sowie jede dritte Fisch- und jede achte Vogelart vom Aussterben bedroht; bei den Pflanzen ist dagegen nur jede 20. Art in Gefahr.

Die vergleichsweise gut erfassten Wirbeltiere stellen indes nur drei Prozent aller Tierarten, obgleich ihnen oft eine Schlüsselrolle in den jeweiligen Lebensgemeinschaften zukommt. Dagegen drohen die meisten Arten der wirbellosen Tiere, etwa der Insekten, Krebse und Schnecken, zu verschwinden, ohne dass sie wissenschaftlich beschrieben oder gar in solchen Listen berücksichtigt wurden. Als die Artenforscher 2013 erstmals auch Süßwassergarnelen erfassten, landeten gleich mehr als ein Viertel dieser Arten auf der Roten Liste. mgl

Matthias Glaubrecht

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