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Apothekenfrosch. Die Tiere wurden früher für Schwangerschaftstests genutzt.

© dpa

Biologie: Laborfrösche verbreiteten tödlichen Pilz

Afrikanische Krallenfrösche, die für Laboranwendungen in alle Welt exportiert wurden, haben einen tödlichen Amphibienpilz verbreitet.

Das berichten amerikanische Forscher um Vance Vredenburg im Fachjournal „Plos One“. Der Pilz war nach Auskunft der Universität bereits in einem Krallenfrosch entdeckt worden, der 1934 in Afrika lebte. Nun sei er erstmals in Fröschen nachgewiesen worden, die von Afrika in die USA importiert worden seien.

„Das lässt vermuten, dass die Frösche für das Einschleppen und die Ausbreitung dieser für Amphibien verheerenden Krankheit verantwortlich sind“, sagt Vredenburg. Von den 30er bis 50er Jahren wurden tausende dieser Frösche weltweit für Labortests genutzt. Inzwischen hat der Pilz Batrachochytrium dendrobatidis den Angaben zufolge 200 Arten stark dezimiert oder ausgerottet, unter anderem in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und Südamerika.

Die Krallenfrösche wurden früher für Schwangerschaftstests verwendet und heute für biomedizinische Studien. Sie tragen daher auch den Namen Apothekerfrosch. Die weiblichen Frösche bekommen einen Eisprung, wenn sie den Urin schwangerer Frauen erhalten. Nach Einführung anderer Schwangerschaftstests in den 1960er Jahren ließen viele Kliniken die Frösche frei. Wichtig sei es nun, die Entwicklung der Epidemie zu verfolgen, sagt die Ko-Autorin Sherril Green. „Es gibt Hoffnung, dass Populationen erhalten bleiben, sich auf die Krankheit einstellen und immun werden.“ dpa

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