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Britische Unis leiden unter Visa-Regeln: Zahl der ausländischen Studierenden sinkt dramatisch

Die britischen Universitäten fürchten aufgrund der restriktiven Zuwanderungspolitik der Regierung von Ministerpräsident David Cameron um ihre Attraktivität bei internationalen Studierenden.

Nachdem die Zahl der internationalen Studierenden in Großbritannien jahrelang stark gestiegen war, stagniere sie jetzt, berichtet das Magazin „University World News“ unter Berufung auf eine Studie des „Institutes for Public Policy Research“ (IPPR). Aus einigen Regionen würden sogar deutlich weniger Studierende kommen. Das betrifft vor allem den südasiatischen Subkontinent, wo eigentlich besonders viele für ein Studium nach Großbritannien gehen. So fiel die Zahl der Studienanfänger aus Pakistan zwischen 2011 und 2012 um 62 Prozent, aus Indien um 38 Prozent, aus Bangladesch um 30 Prozent.

Unis nahmen 2012 elf Millionen Pfund weniger Gebühren ein

Insgesamt kommen jährlich mehr als 700 000 internationale Studierende nach Großbritannien. Dazu zählen auch alle, die sich nur für einen Sommer- oder Sprachkurs entscheiden. Für ein „richtiges“ Studium schrieben sich rund 180 000 ausländische Studieninteressierte ein, schätzt das IPPR. Die sinkende Attraktivität mache sich für die Hochschulen finanziell bereits bemerkbar. 2012 nahmen sie elf Millionen Pfund (13 Millionen Euro) weniger an Gebühren von internationalen Studierenden ein, der Betrag fiel binnen eines Jahres von 52,7 Millionen auf 41,6 Millionen Pfund.

Bereits vor mehr als einem Jahr hatte Großbritannien die Visa-Bestimmungen für Studierende aus Nicht-EU-Staaten verschärft. Durften sie früher nach ihrem Abschluss zwei Jahre bleiben, müssen sie inzwischen für eine weitere Aufenthaltsgenehmigung sofort einen hoch bezahlten Job nachweisen.

Einschränkung der Zuwanderung wirkt sich zusätzlich aus

Die Regierung Cameron hat zudem angekündigt, die Nettozuwanderung beschränken zu wollen und eine Zielmarke von unter 100 000 Einwanderern pro Jahr ausgegeben. Das sei ein „perverser Anreiz“, die Zahl von Studierenden aus Nicht-EU-Staaten zu reduzieren, heißt es in der IPPR-Studie. In der Statistik würden diese nämlich zu den Einwanderern gezählt und machten einen großen Anteil aus. Wenn die Regierung wirklich die offiziellen Zahlen senken wolle, bleibe ihr also gar nichts anderes übrig, als auch Studierende aus dem Ausland abzuschrecken.

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