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Bundesdruckerei: Professur für sichere Identitäten

Biometrische Ausweise, sicheres Online-Banking und Datenschutz sind Themen, die die Gesellschaft bewegen – und jetzt auch ein Fall für die Wissenschaft.

Biometrische Ausweise, sicheres Online-Banking und Datenschutz sind Themen, die die Gesellschaft bewegen – und jetzt auch ein Fall für die Wissenschaft. Die Bundesdruckerei stiftet der Freien Universität Berlin (FU) die Professur „Sichere Identität“. Den Vertrag unterzeichneten FU-Präsident Dieter Lenzen und Ulrich Hamann, Geschäftsführer der Bundesdruckerei, gestern im Roten Rathaus.

Mit der Professur sollen neue Technologien zur Sicherung von Identitäten erforscht werden. Fünf Jahre wird die Bundesdruckerei den Lehrstuhl inklusive Mitarbeitern, Hilfskräften und Ausstattung finanzieren. Danach wird die Stelle aus regulären Mitteln der Uni bezahlt. Im Oktober soll die Professur besetzt sein, zeitgleich wird ein Informatik-Masterstudiengang mit dem Schwerpunkt „Secure Identity“ starten. Später werde ein eigenständiger Masterstudiengang entstehen, hieß es. Die Bundesdruckerei will ihren Nachwuchs künftig an der FU ausbilden. „Wir können nicht einfach herkömmliche Informatiker übernehmen, unser Thema ist zu speziell“, sagte Geschäftsführer Hamann. Neben technischen Grundlagen in Biometrie und Kryptographie sollen auch rechtliche und gesellschaftliche Fragen behandelt werden. Zielgruppe sind neben Informatikstudenten auch Wirtschaftswissenschaftler oder Juristen mit IT-Kenntnissen. Der interdisziplinäre Ansatz passe zum Sicherheitscluster der FU, sagte Lenzen. Mit Stiftungsprofessuren könne die Uni „schneller neue Wissensbereiche erschließen, die in der normalen Strukturplanung nicht vorkommen“.

Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) lobte die Stiftungsprofessur als „hervorragendes Beispiel“ für die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft. Nicht nur die Uni habe dadurch finanzielle Vorteile, das Einbringen subjektiver Interessen würde den gesamten Wissenschaftsbetrieb voranbringen. Zöllners Masterplan sieht vor, dass der Senat den Unis künftig bei der Anschlussfinanzierung von Stiftungsprofessuren hilft. Fabian Reinbold

Fabian Reinbold

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