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Deutsch als Zweitsprache: Mal mit Akzent, mal ohne

Kinder, die in einer Familie mit Migrationshintergrund aufwachsen, lernen meist perfekt Deutsch - doch mitunter bleibt ein Akzent der Sprache ihrer Eltern.

Kinder und Jugendliche aus Familien mit Migrationsgeschichte sprechen mehrheitlich perfekt Deutsch, aber in ihrem Akzent klingt gelegentlich die Muttersprache durch. Ein solcher Akzent wird dann zu Unrecht als fehlerhaftes Sprechen wahrgenommen. Forscherinnen am Berliner Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS) haben das Phänomen jetzt an deutsch-polnischen Kindern und Jugendlichen untersucht. „Sie können grammatisch perfektes Deutsch, aber um den polnischen Teil ihrer Identität zu betonen, wählen sie typisch polnische Aussprachemerkmale, rollen beispielsweise das ,r’“, erklärt Marzena Zygis vom ZAS.

Kinder können den Akzent ein- und ausschalten

Die meisten könnten problemlos auch ohne Akzent sprechen, je nach Situation wählten sie ihre Aussprache. Problematisch sei allerdings, dass Einzelne weder Deutsch noch Polnisch akzentfrei beherrschten. Dann könne es zu Frustrationen kommen – und dem Gefühl, „eigentlich keine klare Identität zu besitzen“. Deshalb sei es wichtig, dass zweisprachig aufwachsende Kinder frühzeitig auch die deutsche Standardsprache lernen, zum Beispiel indem sie durchgängig eine Kita besuchen, betont Zygis. Dann könnten sie später selbst entscheiden, „ob sie mit Akzent sprechen wollen oder nicht“. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Joanna Blaszczak hat Zygis 49 Kinder und Jugendliche untersucht.

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