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In der Schlange. Allein für Mensa-Sanierungen sind 800 Millionen Euro nötig.

© dpa

Deutsches Studentenwerk: Mehr Geld für Wohnheime und Mensen gefordert

Das Deutsche Studentenwerk fordert von Bund und Ländern einen "Hochschulsozialpakt" in Höhe von 2,25 Milliarden Euro, um Wohnheime und Mensen auszubauen.

Immer mehr Studierende sind in Deutschland eingeschrieben, eine Rekordzahl von fast 2,8 Millionen sind es in diesem Herbst. Knapp wird der Platz deshalb auch in Wohnheimen und Mensen. Gerade der Ausbau der sozialen Infrastruktur halte nicht mit der steigenden Studierendenzahl Schritt, kritisiert das Deutsche Studentenwerk (DSW), der Dachverband der Studentenwerke, die Wohnheime und Mensen betreiben. Anlässlich der Jahrestagung der Studentenwerke in Berlin bekräftigte DSW-Präsident Dieter Timmermann daher jetzt die Forderung, Bund und Länder müssten gemeinsam in den Neubau und die Sanierung von Mensen und Wohnheimen investieren. Nötig sei ein „Hochschulsozialpakt“ in Höhe von 2,25 Milliarden Euro für die kommenden fünf Jahre. „Wir brauchen mehr Essensangebote, mehr Wohnplätze und auch mehr Betreuung für die Kinder von Studierenden“, sagte Timmermann.

25 000 neue Wohnheimplätze sind gefordert

So hält das DSW den Neubau von mindestens 25 000 zusätzlichen Wohnheimplätzen für erforderlich. Allein dafür seien Zuschüsse in Höhe von 800 Millionen Euro nötig. Weitere 650 Millionen veranschlagt das DSW für die Sanierung bestehender Wohnheime, 800 Millionen Euro für den Ausbau und die Sanierung von Mensakapazitäten. Bei den Wohnheimen wollen die Studentenwerke weitere 1,45 Milliarden Euro aus Rücklagen und Darlehen aufbringen. Derzeit halten die Studentenwerke 240 000 Wohnheimplätze vor.

Achim Meyer auf der Heyde, der Generalsekretär des DSW, sagte, die Nachfrage nach Wohnheimplätzen werde noch weiter steigen, wenn demnächst mehr Flüchtlinge an die Uni kommen. Zwar rechne man zunächst nicht mit hohen Zahlen. Gleichwohl sei es wünschenswert, diese Flüchtlinge schnell in die akademische Welt zu integrieren. Dazu gehöre auch, dass sie in einem Studentenheim und nicht in einer Flüchtlingsunterkunft wohnen. Meyer auf der Heyde forderte in dem Zusammenhang erneut, geduldete Flüchtlinge sollten sofort Bafög beantragen können, wenn sie studierberechtigt sind. Vor Kurzem war diese Wartezeit von vier Jahren auf 15 Monate reduziert worden.

Das Bafög sollte regelmäßig erhöht werden

Meyer auf der Heyde forderte die Länder beim Bafög auf, einheitliche Onlineanträge zu schaffen. Dass sich diese von Land zu Land unterscheiden, sei „nicht mehr vermittelbar“. Noch sei auch nicht sichergestellt, dass überhaupt alle Länder bis zur Bafög-Erhöhung im kommenden Herbst Digitalanträge anbieten, wie es eigentlich vorgesehen ist. Das DSW bekräftigte, die Bafögsätze müssten regelmäßig erhöht werden. Ansonsten sei zu befürchten, dass die nächste Anhebung erst im Jahr 2020 komme.

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