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Vinton Cerf

© Reuters

Digitale Pioniere (36): Vinton Cerf: Vater des Internets

Damit das Internet funktioniert, müssen Computer eindeutig identifiziert und die Datenübertragung geregelt werden. Die Grundlagen dafür schuf Vinton Cerf.

Aller Ehren wert

Damit das Internet funktioniert, braucht es eine entsprechende Organisation. Vinton Cerf hat mit den TCP/IP-Protokollen die entscheidenden Grundlagen dafür gelegt, dass die einzelnen Computer in dem Netzwerk identifiziert und Daten zwischen ihnen übertragen werden können.

Zur Person

Vinton Cerf, geboren 1943 in New Haven, studierte zunächst in Stanford Mathematik, wechselte aber bald zur Informatik, wo er 1970 den Master machte und zwei Jahre später die Doktorwürde erhielt. Er gehörte zu den Pionieren des Arpanet, eines Netzwerks, das vom Massachusetts Institute of Technology und dem US-Verteidigungsministerium aufgebaut wurde. Zusammen mit Bob Kahn entwickelte Cerf das Transmission Control Protocol (TCP) sowie das Internet Protocol (IP), die 1974 veröffentlicht wurden. Damit gelang es, die teilnehmenden Rechner über eine individuelle Adresse zu identifizieren und die Datenübertragung zu organisieren. Cerf wird daher oft als einer der „Väter des Internets“ bezeichnet.

1976 verließ er Stanford und ging zur Darpa, dem Forschungszweig der US-Streitkräfte. Dort arbeitete er weiter an der Entwicklung des Internets. Es folgten Stationen in der Industrie, seit 2005 ist Cerf „Chief Internet Evangelist“ bei Google. Er soll neue Technologien vorantreiben und wohl auch ein bisschen Glanz auf den Digitalkonzern lenken. Für seine Arbeiten wurde er 2004 mit dem Turing-Preis ausgezeichnet.

Vinton Cerf ist seit vielen Jahren schwerhörig und trägt ein Hörgerät. Das habe sein Interesse an schriftlicher Kommunikation, insbesondere E-Mails, geprägt, sagt er. Er hat ein Faible für Science-Fiction und war wissenschaftlicher Berater für die TV-Serie „Mission Erde – Sie sind unter uns“.

Gut zu wissen

Nachdem das Internet auf der Erde etabliert ist, arbeitet Cerf inzwischen an Größerem: Bei der Nasa ist er an der Entwicklung eines interplanetaren Netzwerks (IPN) beteiligt, das Standards für die Kommunikation zwischen Himmelskörpern entwickelt, die besonders robust gegenüber Signalverlusten sein soll.

Vor 75 Jahren stellte Konrad Zuse den ersten funktionsfähigen Computer Z3 in Berlin vor. Aus diesem Anlass blicken das Zuse-Institut Berlin und der Tagesspiegel am 11. Mai auf einer internationalen Konferenz in die digitale Zukunft: „The Digital Future – 75 Years Zuse Z3 and the Digital Revolution.“  75 Folgen über die wichtigsten Wegbereiter des digitalen Zeitalters zeigen, was bisher geschah. Mehr zur Veranstaltung: www.science-match.info

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