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Jen-Hsun Huang

© IMAGO

Digitale Pioniere (45): Jen-Hsun Huang: Papst der Pixel

Die "Geforce" ist das Flagschiff des Grafikkartenherstellers Nvidia - gegründet von Jen-Hsun Huang. Grafikchips sind nicht nur bei Gamern beliebt, sondern auch in Wissenschaft und Entwicklung, etwa bei selbstfahrenden Autos.

Aller Ehren wert

Was für den Auto-Fan Porsche und BMW sind, das ist für den Gamer die „Geforce“ – Objekt der Bewunderung, das das Herz schneller schlagen lässt. Die „Geforce“ ist das Flaggschiff des amerikanischen Grafikkartenherstellers Nvidia. Gegründet wurde Nvidia in Santa Clara im Herzen des Silicon Valley 1993 von Jen-Hsun Huang und zwei Mitstreitern. Huang ist bis heute Firmenchef und hat Nvidia zum führenden Unternehmen für Computergrafik gemacht. Die Pracht der Pixel (Bildpunkte) auf den Bildschirmen dieser Welt ist zu einem wesentlichen Teil das Werk Nvidias und seiner Ingenieure.

Zur Person

Es war eine raue Schule des Lebens, die Huang früh für den Job als Firmenboss vorbereitete. 1963 in Taiwan geboren, wuchs er zunächst in Thailand auf. Wegen Unruhen schickte ihn seine Familie 1973 von dort auf eine Schule für schwer erziehbare Jugendliche in den Bergen Kentuckys – wohl aufgrund eines Missverständnisses. Harte Arbeit war angesagt, der junge Jen-Hsun musste täglich die Toiletten und Badezimmer des dreistöckigen Schüler-Wohngebäudes schrubben und machte Bekanntschaft mit Taschenmessern. Aber er lernte, sich durchzusetzen, brachte seinem über und über tätowierten Zimmergenossen das Lesen bei, wurde ein As in Tischtennis. 1984 machte er seinen Abschluss in Elektrotechnik an der Universität Stanford, der Kaderschmiede des Silicon Valley.

Immer schärfere und brillantere Bilder, immer schnelleres Spielen – die Ansprüche der Computerspieler sind hoch und haben den Fortschritt bei der Entwicklung der Grafikchips vorangetrieben. Jede neue Generation an Grafikkarten wird von den Gamern sehnlichst erwartet. Die hohe Leistungsfähigkeit der Grafikchips macht sie auch zu geeigneten Kandidaten für ganz andere Aufgaben, so in Supercomputern, bei wissenschaftlichen Berechnungen, bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz, im Design und in der Fahrzeugtechnik, etwa bei selbstfahrenden Autos. Auf all diese Gebiete hat Nvidia sich ausgedehnt. Rund 9000 Menschen arbeiten für das Unternehmen.

Gut zu wissen

Auch Animationsfilme brauchen Grafikpower. In den letzten sechs Jahren wurde jeder Film, der in dieser Kategorie für einen Oscar nominiert war, mit Nvidia-Technik entwickelt.

Vor 75 Jahren stellte Konrad Zuse den ersten funktionsfähigen Computer Z3 in Berlin vor. Aus diesem Anlass blicken das Zuse-Institut Berlin und der Tagesspiegel am 11. Mai auf einer internationalen Konferenz in die digitale Zukunft: „The Digital Future – 75 Years Zuse Z3 and the Digital Revolution.“  75 Folgen über die wichtigsten Wegbereiter des digitalen Zeitalters zeigen, was bisher geschah. Mehr zur Veranstaltung: www.science-match.info

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