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George Dantzig (1914 - 2005).

© National Academy of Engineering

Digitale  Pioniere (61): George Dantzig: Leichtes Spiel mit schwerer Last

Dantzig hatte es zunächst schwer, sich durchzusetzen. Er löste das "Transportproblem", wodurch effiziente Logistiklösungen möglich wurden.

Aller Ehren wert

Ein Kurierunternehmen soll von mehreren Lagern aus eine Ware in deutsche Großstädte liefern. Dabei soll jede Stadt vom bestmöglichen Lager aus beliefert werden, aber natürlich müssen dort auch genügend Vorräte vorhanden sein.

Eine Aufgabe, die in Mathematik und Informatik als das „Transportproblem“ bekannt ist. Ohne spezielle Rechenverfahren ist es nahezu unmöglich, eine optimale Lösung zu finden. Unter anderem dem Mathematiker George Dantzig ist es zu verdanken, dass Computer mit solchen Problemen heute leichtes Spiel haben.

Zur Person

George Dantzigs Weg in die Wissenschaft war voller Hindernisse. Im Matheunterricht war der 1914 geborene Amerikaner anfangs nicht sehr erfolgreich, brillierte später dann aber mit hervorragenden Noten. Auf eine renommierte Universität kam er trotzdem nicht. Seine Eltern konnten es sich schlicht nicht leisten.

An der Universität von Maryland legte er seinen Bachelor in Mathe und Physik ab. Seinen Master machte er 1937 an der Universität von Michigan. Erste berufliche Tätigkeit sowie der Kriegseintritt der USA verhinderten Dantzigs Promotion, die er erst 1946 fertig bekam.

Anschließend arbeitete der Mathematiker als Berater des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums. In dieser Funktion veröffentlichte George Dantzig sein Simplex-Verfahren, das ihn zu großer Ehre in Mathematik und Informatik führte. Dieses Verfahren machte es möglich, Maximalwerte eines Problems zu ermitteln, das durch viele Nebenbedingungen beeinflusst wird, so wie das Transportproblem. 1960 nahm Dantzig seine erste Professur in Berkeley an, wechselte sechs Jahre später nach Stanford. Dort starb er im Jahr 2005.

Gut zu wissen

Spätestens an der Uni wurde klar, welches Kaliber als Mathematiker George Dantzig war. Von zwei Gleichungen an der Tafel nahm er an, es seien die Hausaufgaben. Er löste beide erfolgreich, auch wenn sie ihm sehr schwer vorkamen. Sein Gefühl täuschte ihn nicht: Es waren Vermutungen aus der Statistik, deren Beweis bis dato keinem Mathematiker gelungen war.

Vor 75 Jahren stellte Konrad Zuse den ersten funktionsfähigen Computer Z3 in Berlin vor. Aus diesem Anlass blicken das Zuse-Institut Berlin und der Tagesspiegel am 11. Mai auf einer internationalen Konferenz in die digitale Zukunft: „The Digital Future – 75 Years Zuse Z3 and the Digital Revolution.“  75 Folgen über die wichtigsten Wegbereiter des digitalen Zeitalters zeigen, was bisher geschah. Mehr zur Veranstaltung: www.science-match.info

Jan Rähm

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