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Ausländische Studierende brauchen Sperrkonten als Finanzierungsnachweis für den Aufenthalt in Deutschland.

© Oliver Berg / DPA

Durch unzulässige Sperrkonten geprellt: Ausländische Studierende warten auf ihr Geld

Zahlreichen ausländischen Studierenden wurden unzulässige Sperrkonten angeboten. Durch die Rückabwicklung der Konten fehlt vielen nun der notwendige Finanzierungsnachweis.  

Zahlreiche ausländische Studierende in Deutschland und in ihrem Heimatland warten weiter auf die Auszahlung aus unerlaubt angebotenen Sperrkonten, die sie als Finanzierungsnachweis für ihren Aufenthalt hierzulande eingerichtet hatten. Der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) fordert jetzt mit Blick auf das anstehende Wintersemester, die Überweisung an die Betroffenen müsse zügig erfolgen. Es geht um den Anbieter BAM Bundesweites Anlagemanagement.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hatte Mitte Juli die sofortige Abwicklung des Sperrkonto-Anbieters angeordnet, da dieser ohne Erlaubnis arbeitete. Die BAM bot laut Bafin nach Deutschland kommenden Studierenden Sperrkonten an, die aber nicht unter dem Namen der Betroffenen eröffnet wurden. Stattdessen sammelte die BAM das Geld auf einem eigenen Konto - dafür aber hatte sie laut Bafin keine Erlaubnis.

Sperrkonten werden als Finanzierungsnachweis für Auslandsaufenthalte genutzt. Sie müssen genügend Guthaben aufweisen, um die Kosten während eines Aufenthalts in Deutschland decken zu können.

Die Visavergabe ist zeitkritisch

Die Bafin beauftragte die Aareal Bank mit der Rückabwicklung der BAM-Sperrkonten und bat die betroffenen Studierenden, neue Konten zu eröffnen, um die Gelder dorthin überweisen zu können. BAS-Finanzreferent Fabian de Planque kritisierte diesen Prozess als zu langwierig. Einige Studierende benötigten das Konto, um ihr Studienvisum zu beantragen. "Die Visavergabe ist zeitkritisch. Bis zum Beginn des Wintersemesters dauert es nicht mehr lange. Hier ist eine unbürokratische Lösung gefragt."

Der BAS schlug vor, statt des Nachweises eines Sperrkontos die gezahlte Summe als Finanzierungsnachweis für ausländische Studierende anzuerkennen. Ein neues Sperrkonto könne nicht so schnell eingerichtet werden und die Studierenden treffe keine Schuld an der Situation. Dem Auswärtigen Amt warf de Planque mangelnde Aufsicht vor: "Wie kann es sein, dass solche unlauteren Geschäfte nicht früher aufgefallen sind?"

Die Betroffenen seien zudem lange über das weitere Vorgehen im Dunkeln gelassen worden. "Anfragen von Studierenden an die Bafin werden immer noch abgewimmelt, obwohl das Auswärtige Amt auf diese verweist," erklärte Malú Ortega Méndez, Referentin für internationale Studierende beim Studierendenausschuss an der Uni Mainz. Zudem seien zahlreiche Beschwerden über die unzureichende Kommunikation der Aareal Bank bei Studierendenvertretern eingegangen. (AFP)

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