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Wissen: Experten sehen Lehrerstudium im Abseits

Die Lehrerbildung wird an deutschen Universitäten vernachlässigt. Das kritisiert zumindest der Stifterverband für die Wissenschaft.

Die Lehrerbildung wird an deutschen Universitäten vernachlässigt. Das kritisiert zumindest der Stifterverband für die Wissenschaft. Das Lehramtsstudium friste an den Hochschulen ein „absolut randständiges Dasein“, erklärte am Montag Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Verbandes. Viele Professoren wüssten nicht einmal, wer in ihren Seminaren auf Lehramt studiere. Dabei sei jeder siebte Studierende in Lehramtsstudiengängen eingeschrieben.

Die Vernachlässigung der Lehrerausbildung sei umso weniger nachzuvollziehen, als die Hochschulen 1,3 Milliarden Euro dafür erhalten würden. Das ergäben Berechnungen des Stifterverbandes. Es mangele aber an „Rechenschaft, ob dieses Geld auch in vollem Umfang in die Lehrerbildung investiert wird“, kritisiert Meyer-Guckel. Es gebe weder ein „brauchbares Instrumentarium zur Qualitätsmessung in der Lehrerbildung“ noch ein „aussagekräftiges Monitoring über die Resultate“. Vor dem Hintergrund eines drohenden Lehrermangels in Deutschlands sei das „viel zu wenig“.

Der Mangel zeichne sich vor allem in den Berufs- und Förderschulen sowie für die Fächer Mathematik und Naturwissenschaften ab, wie der konservative Philologenverband in einer Mitteilung warnte. In anderen Fächern, insbesondere an Gymnasien, sei dagegen ein „wachsender Überhang“ zu erwarten. Vor allem der Wegfall der neunten Jahrgangsstufe an Gymnasien in Westdeutschland wirke sich „negativ“ auf den Lehrerbedarf aus. Deutschland steuere auf einen „mehrfach geteilten Lehrerarbeitsmarkt“ zu. tiw

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