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Reine Formsache Folge 1: Wellness: Öl auf die Wogen

Ein, zwei Stunden lang warme Kräuterelixiere auf der Haut: Abhyanga heißt die ayurvedische Ganzkörpermassage, die so schön entspannt.

„Snehana“ – ein Wort aus dem Sanskrit, ein magischer Klang. Mit „Zärtlichkeit“ könnte man es übersetzen. Es beschreibt das Einölen. Also einfach die Augen schließen und entspannen, denn dazu ist „Snehana“ gut. Ziel ist ein absolutes Ruhegefühl. Mit einem auf den ayurvedischen Typ abgestimmten warmen Kräuteröl wird von Kopf bis Fuß massiert: „Abhyanga“ nennt sich diese ayurvedische Ganzkörpermassage. Sie beruhigt die Nerven und löst Verspannungen, soll Muskeln, Faszien und Gelenken guttun.

„Bei der Abhyanga benutzen wir warmes Öl. Durch die Wärme kann es besser in die Haut und ins Gewebe eindringen“, erklärt Ayurveda-Masseurin Anja Sarman aus Friedrichshain. „Ausgeführt wird die Ölmassage mit sehr ruhigen Bewegungen, mit Wiederholungen von drei, fünf und sieben Streichungen und an den Gelenken mit kreisenden Bewegungen.“

Preis liegt bei 70 Euro

Die verwendeten Öle sind hochwertige Konzentrate und entsprechen den drei Ayurveda-Menschentypen, den Doshas (siehe nebenstehender Kasten). Aufwendige Kräutermischungen werden – eine indische Tradition – zunächst mit Wasser, Säften oder sogar Milch zu einem Sud reduziert. Der wird anschließend zum Basisöl hinzugefügt und so lange geköchelt, bis das Wasser vollständig verdampft ist. „Erst dann sind die Wirkstoffe der Kräuter vollständig vom Öl aufgenommen.“ Um die 30 Euro kostet der Liter Konzentrat. Ein Grund, warum der Preis für eine einstündige Massage bei rund 70 Euro liegt.

Wie bei allen ayurvedischen Massagen streicht der Masseur mit der flachen Hand über die verschiedenen Körperpartien, die Fingerspitzen wirken mit unterschiedlich starkem Druck auf das Gewebe ein. „Damit Tiefenentspannung eintritt, werden bei der Abhyanga alle Bewegungen ganz langsam weg vom Herzen ausgeführt.

Auch für zu Hause geeignet

Soll sie vitalisierend wirken, wird zum Herzen hin gestrichen“, sagt Anja Sarman. Mit der Massage, die bis zu zwei Stunden dauern kann, werden auch Lymphfluss und Zellerneuerung angeregt. „Die Haut wird zart und weich, sie fühlt sich an wie verjüngt“, sagt Sarman, die sich seit drei Jahren mit Ayurveda beschäftigt.

Man kann die Abhyanga auch als Selbstmassage zu Hause machen, etwa mit Bio-Mandelöl. Am Kopf beginnen, an den Füßen enden. An Armen, Beinen und Oberkörper Stück für Stück mit der ganzen Handfläche und leichtem Druck entlangstreichen. „Je nach Zeit und Intensität die Streichungen drei, fünf oder sieben Mal wiederholen. Vielleicht kann man ja den Partner bitten, einem Rücken und Schultern zu massieren.“ Aber Vorsicht: an den Gelenken nur sanfte, kreisende Bewegungen.
Öle zur Selbstmassage z. B. über ayurveda-marktplatz.de zu ca. 9 bis 30 Euro. Anja Sarman über koerperklang-yoga.de

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