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Macht wach: Die Gashan-Massage mit dem Rohseidehandschuh funktioniert auch als Selbstmassage.

© Doris Spiekermann-Klaas

Reine Formsache Folge 4: Ayurveda-Massage: Grob wie Seide

Eine Massage mit einem rauen Handschuh wirkt belebend. Die kann man auch zuhause machen, wenn man seinen Ayurveda-Typ kennt.

Kaum macht sich der Winter davon, kaum startet der Frühling durch, spielt der Körper Schlaffi. Frühjahrsmüdigkeit – alle Jahre wieder. Da hilft vielleicht . . . ein Rohseidehandschuh.

Ayurvedische Massagen wie die Garshan-Trockenmassage beleben Körper und Geist. Sie regen die Durchblutung an, außerdem wird ihnen, weil sie stoffwechselanregend sind, eine Detox-Wirkung nachgesagt. Vom leichten Peeling-Effekt profitiert die Haut, wird weich und zart und braucht im Anschluss an die Massage nicht mal mehr Creme.

Wie die Garshanmassage funktioniert, erklärt Anja Sarman, Ayurveda-Masseurin aus Friedrichshain. „Die Trockenmassage wird mit einem Rohseidehandschuh ohne Öl ausgeführt.“ Zur Belebung des Organismus wird mit schwungvollen Bewegungen in Richtung Herz massiert.

Zuvor sollte klar sein, welcher Ayurveda-Typ man ist: Vata, Pitta oder Kapha? „Am besten eignet sich der grobe Rohseidehandschuh für Kapha-Typen, die brauchen Leichtigkeit und Hitze“, erklärt Anja Sarman. Vata oder Pitta-Typen sollten einen feinen Handschuh verwenden. Denn Vata-Typen, besagt die ayurvedische Lehre, frieren schneller, sind eher schmal gebaut und haben meist trockenere Haut. „Da muss man aufpassen, dass durch eine schnelle Massagetechnik nicht zuviel Bewegung in den Körper kommt.“ Hinterher ein leichtes Mandelöl aufzutragen, tut ihnen gut.

Für Pitta-Typen, die meist eine helle und empfindliche Haut haben, eignet sich die Garshan nicht. „Da sollte bei Frühjahrsmüdigkeit eher die Ernährung umgestellt werden.“ Heißt im Detail: weniger stark gesalzene, weniger fette oder gar scharfe Speisen essen. Wer die Garshan als Pitta-Typ aber doch ausprobieren will, sollte nicht mehr als fünf Minuten massieren und im Anschluss ein beruhigendes und kühlendes Kokosöl auftragen.

Massagen mit dem Rohseidehandschuh kann man auch gut selber zuhause durchführen, wenn man sich vorher ein paar Tipps vom Ayurveda-Masseur geben lässt. Am wichtigsten ist: Immer mit der flachen Hand an den langen Körperpartien entlang zum Herzen hin streichen, auf den Gelenken dann kreisende Bewegungen im Uhrzeigersinn, denn das wirkt beruhigend.

Die Selbstmassage empfiehlt Anja Sarman mit etwa fünf bis zehn Minuten Dauer vorzugsweise am Morgen. „Therapeutische Massagen im Studio wirken aber viel intensiver, weil der Masseur ja bis in die tiefen Gewebestrukturen vordringt.“ Eine solche Behandlung gibt es für etwa 25 Euro pro halbe Stunde.

Garshan-Rohseidehandschuhe kann man über verschiedene Anbieter im Internet bestellen. Kosten: ca. 10 bis 25 Euro.

Anja Sarman ist erreichbar über das Studio Körperklang Yoga in Friedrichshain (www.koerperklang-yoga.de)

Alle Teile der Tagesspiegel-Serie "Reine Formsache" finden Sie hier.

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