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Tolle Rolle. Personal Trainer Christian Blisse mit der Black Roll unter dem Arm.

© Mike Wolff

Reine Formsache - Folge 6: Die Rolle danach

Nach dem persönlichen Fitnessprogramm erstmal gemütlich abhängen? Lieber nicht. Warum, das erklärt Personal Trainer Christian Blisse.

Von Susanne Leimstoll

Das Instrument kann den Physiotherapeuten vermutlich nicht ersetzen, aber als Assistent taugt es allemal: 30 Zentimeter lang, etwa 15 im Durchmesser, in der Standardversion nicht schwerer als 120 Gramm, erträgt es bis zu 150 Kilo Belastung. „Blackroll“ nennt sich der Zylinder aus formstabilem Polypropylen, und das Selbstmassage-Training mit ihm kann zu Anfang genauso unangenehm sein wie der intensive Druck punktierender Physiotherapeuten-Finger auf verhärtete Muskeln. Danach wird alles besser. Nach dem persönlichen Fitnessprogramm abzuhängen, sollte man sich verkneifen.

„Der Effekt ist erstaunlich, man bekommt eine belastbarere Muskulatur“

Aktive Regeneration nennt sich der Trend, bei dem man jene tolle Rolle zu Hilfe nehmen kann, um per Selbstmassage Verhärtungen vor allem in Wade, Oberschenkel und Rücken zu lösen und gegen den Muskelkater anzugehen. „Der Effekt ist erstaunlich, man bekommt eine belastbarere Muskulatur“, verspricht Personal Trainer Christian Blisse. Er wendet die Rolle bei seinen Klienten gern nach dem Sport oder sogar zum Aufwärmen an.

Wie die Blackroll richtig eingesetzt wird, zeigt der frühere Rad-Leistungssportler Blisse in sechs Übungen auf dem beiliegenden Poster. Intensiver Druck auf spezielle Muskelpunkte soll Verklebungen des Bindegewebes, das Muskeln und Muskelgruppen umhüllt, lösen. Das Training regt die Durchblutung an. Wer regelmäßig mit einem solchen Programm arbeite, gewinne elastischere und leistungsfähigere Muskeln, sagen Profis. Und weil bei den Übungen, wie auf dem Poster zu sehen, auch Haltung bewahrt werden muss, schult man die ebenfalls. Denn bei jeder Übung hält Trainer Christian Blisse die Körperspannung, verstärkt manchmal sogar, etwa durch Überschlagen eines Beins, den Druck auf die zu massierenden Muskulatur. Bewegt er den Rücken über die Rolle, bleiben die Bauchmuskeln fest. Die Übungen schulen auch Gleichgewicht und die Koordination. „Man bekommt den Effekt nicht geschenkt“, sagt Blisse. „Diese Massage muss man sich erarbeiten.“

Mit Klienten wendet er die Rolle bevorzugt nach dem einstündigen Training an, wenn der Körper warm ist. „Dann sind die Leute locker, auch seelisch“, sagt er. „Besser, als sich aufs Sofa zu hauen und Beweglichkeit einzubüßen, ist es sowieso.“ Die wenigsten, sagt er, machten sich klar, dass aktive Regeneration die gleiche Wertigkeit haben müsse wie das Training. Damit es einem auch nach der Rollen-Massage gut geht, hat Christian Blisse noch ein paar Tipps: Während und nach dem Sport genügend Wasser trinken, am besten bis zu einem Liter. „Ein Ritual, das man sich angewöhnen sollte.“ Und danach: Muskeln kühlen. Wechsel- oder kühle Duschen, um die Körpertemperatur zu regulieren. „Auf keine Fall in die Sauna“, sagt der Personal Trainer. Optimal wäre, sich hinterher eine halbe Stunde Pause zu gönnen – und einen Snack aus Kohlenhydraten und Eiweiß: Magerquark mit Honig zum Beispiel.

MITMACHEN: UNSER WORKSHOP-TAG

Christian Blisse, Personal Trainer aus dieser Serie, bietet ein Schnuppertraining mit drei 45-minütigen Kursen an: Samstag, 22. März, Start jeweils 13, 14 und 15 Uhr. Ort: Tagesspiegel, Askanischer Platz 3, Kreuzberg (S-Bahn Anhalter Bahnhof). Anmeldung unter www.berlin-personal-training.de (Kontaktformular, Stichwort Tagesspiegel nennen) oder Tel. 0176-80011794. Gebühr: 5 Euro. Umkleidemöglichkeit vorhanden.

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