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Folgen der Schweinegrippe: Impfstoffe für Kinder werden knapp

Masern, Röteln, Mumps – wegen der Schweinegrippe sind einige Impfstoffe gegen Kinderkrankheiten nicht mehr lieferbar. Denn die Produktionskapazitäten sind ausgeschöpft.

Die groß angelegte Impfkampagne gegen den Erreger der als Schweinegrippe bekannt gewordenen Influenza, hat nun auch Folgen für die Versorgung mit anderen Impfstoffen. In Deutschland sind seit Mitte Januar sieben Impfstoffe für Kinder nicht mehr lieferbar, berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Die Hersteller seien mit der Produktion des A/H1N1-Impfstoffs völlig ausgelastet.

Derzeit ebenfalls nicht lieferbar sei ein Sechsfach-Impfstoff, mit dem Säuglinge gegen die häufigsten Krankheiten immunisiert werden, wird Ursel Lindbauer, Kinderärztin und Mitglied der Ständigen Impfkommission des Bundes zitiert.

Auch bei einer Vakzine gegen die Viruserkrankungen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken stocke der Nachschub. Zurzeit sei es daher nur möglich, gegen jede Krankheit einzeln zu impfen. Die Lieferengpässe könnten noch bis in das zweite Quartal dieses Jahres andauern, sagte eine Sprecherin des britischen Herstellers Glaxo-Smith-Kline.

Im Herbst des vergangenen Jahres hatten die Bundesländer insgesamt 50 Millionen Impfdosen bestellt. Auch das europäische Ausland deckte sich mit der Vakzine ein. Zum damaligen Zeitpunkt konnten weder Wissenschaftler vom Robert-Koch-Institut (RKI) noch andere Experten genau voraussagen, wie sich das in den USA und Mexiko im Frühjahr 2009 erstmals aufgetretene Grippe-Virus entwickeln würde. Der Erreger erwies sich zwar als hochansteckend, löste aber schließlich nur in seltenen Fällen lebensbedrohliche Symptome aus. Da Viren ständig mutieren, ist aber auch bei der Schweinegrippe nicht ausgeschlossen, dass im Laufe der Zeit ein aggressiverer, gefährlicherer H1N1-Erreger entsteht.

In Deutschland ließen sich weniger Menschen impfen als vermutet. Die Bundesländer einigten sich mit der Firma Glaxo-Smith-Kline darauf, einige der bestellten Dosen nicht abzunehmen.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, dal

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