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Forschen in der EU: Großbritannien ist ein Schwergewicht

Großbritannien wirbt bei den EU-Forschungsförderprogramme so viel Mittel ein wie sonst nur Deutschland. Die beiden Nationen stehen auch für die Exzellenzstrategie der EU.

Großbritannien ist ein Schwergewicht in der EU-Forschung. Keine andere Nation wirbt so viele Stipendien des Europäischen Forschungsrates (ERC) ein. 741 sind es aktuell, fast 200 mehr als deutsche Unis. Die ERC-Stipendien sind die renommiertesten und mit mehreren Millionen Euro am höchsten dotierten Forschungspreise, die die EU vergibt. Insgesamt erhalten britische Unis gut eine Milliarde Euro jährlich aus EU-Fördertöpfen – das ist deutlich mehr, als das Land in die EU-Forschungsförderung einzahlt.

Die meisten Forschungsbeziehungen haben britische Unis zu deutschen Unis, was umgekehrt genauso gilt. Beide Länder arbeiten auch in der Wissenschaftspolitik eng zusammen. So haben Deutschland und Großbritannien mit den skandinavischen und Beneluxstaaten durchgesetzt, dass Fördermittel auf EU-Ebene nicht wie früher vor allem nach Proporz, sondern in vielen Programmen nach Exzellenzkriterien vergeben werden. Mit dem Brexit könnte das „Exzellenz-Lager“ geschwächt werden und wieder der Ruf nach mehr Proporz aufkommen, fürchten EU-Insider.

„Den Wissenschaftsstandort Europa wird der EU-Austritt Großbritanniens schwächen“, warnt daher Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz. Die Forschungsstärke und die internationale Strahlkraft der britischen Unis werde fehlen. (tiw)

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