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Forschung: "Duftender Fingerabdruck" dank Körpergeruch

Der Körpergeruch eines Menschen ist so einzigartig wie sein Fingerabdruck oder das DNS-Profil seines Erbguts.

Bei der Erkennung dieser Geruchsmerkmale lassen sich die Nasen von Tieren genauso wenig täuschen wie genaue Messgeräte. Und zwar auch dann nicht, wenn Geruchsstoffe aus der Nahrung oder aus der Umgebung den Eigengeruch überlagern. Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische Forscher. Ihre Studie haben sie online im Fachjournal "Plos One" veröffentlicht.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass biologisch festgelegte Geruchstypen genau wie Fingerabdrücke eine zuverlässige Hilfe sein können, um Individuen zu identifizieren - auch mit künstlichen Sensoren", sagt Jae Kwak aus dem Forschungsteam von Gary Beauchamp vom Monell Chemical Senses Center in Philadelphia. Bei Mäusen und Menschen hängt die unveränderliche Komponente des Körpergeruchs mit den Genen zusammen, die Informationen für Immunmerkmale der Körperzellen tragen. Da diese bei Verwandten ähnlich sind, können Mäuse zum Beispiel Geschwister am Geruch erkennen.

Das typische Geruchsprofil entsteht durch einen Mix flüchtiger organischer Substanzen, die über Schweiß und Urin abgegeben werden. Bestandteile der Nahrung können diesen Individualgeruch zwar vorübergehend verändern, aber nicht völlig überdecken. Das zeigten die Forscher zum einen durch Verhaltenstests mit Mäusen, wobei die Tiere darauf trainiert wurden, andere Mäuse am Geruch ihres Urins zu erkennen. Zum anderen bestätigten chemische Urinanalysen die Ergebnisse. Der Körpergeruch könnte nicht nur als Hilfsmittel zur Personenidentifizierung dienen. Mit Sensoren, die zwischen normalem und krankhaft verändertem Körpergeruch unterscheiden, ließen sich auch bestimmte Krankheiten diagnostizieren. wsa

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