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Biene

© dpa

Forschung: Löst ein Virus das mysteriöse Bienensterben aus?

Das rästelhafte Bienensterben hat in den USA weit mehr als die Hälfte der Honigbienenvölker dahingerafft - mit dramatischen Folgen für die Agrarwirtschaft. Nun glauben US-Forscher, eine der Ursachen entdeckt zu haben.

Das so genannte Israeli Acute Paralysis Virus (IAPV) fanden die Wissenschaftler lediglich in kranken Bienenstöcken, nicht aber in gesunden. Der Direktor des Zentrums für Infektion und Immunologie der Columbia Universität (New York), Ian Lipkin, stellte die These in der Online-Ausgabe des Wissenschaftsjournals "Science" vor.

Weitere Untersuchungen sollen zeigen, ob das Virus allein für den dramatischen Rückgang der Bienenvölker verantwortlich ist, oder nur einer von mehreren Faktoren. Zwischen 50 und 90 Prozent der kommerziellen Honigbienenvölker in den USA leiden unter einem Symptom, das als Colony Collapse Disorder (CCD) bekannt ist und nach Expertenmeinung außer durch das IAPV-Virus durch Spritzmittel, Milben, Stress und Mangelernährung hervorgerufen werden könnte. Ein gutes Viertel der 2,4 Millionen Bienenvölker in den USA und einige Tausende in Kanada hätten sich in Nichts aufgelöst, hieß es in diesem Frühjahr.

Die Zeit drängt

Die Agrarwirtschaft warnte vor Nahrungsmittelengpässen, sollte dem Sterben nicht bald Einhalt geboten werden. Honigbienen tragen bis zu 80 Prozent zur Bestäubung von insgesamt 90 Nahrungsmitteln bei - darunter sind Äpfel, Avocados, Blau- und Erdbeeren, Kiwis, Kirschen, Melonen, Sojabohnen, Zitrusfrüchte und sogar einige Getreidesorten. Den Wert der von der Bestäubung abhängigen Nahrungsmittel beziffert das amerikanische Landwirtschaftsministerium auf 14,6 Milliarden Dollar (10,7 Milliarden Euro). (mit dpa)

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