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Forschung und Entwicklung: Wanka will enger mit Afrika zusammenarbeiten

Mathematik, Rohstoffverarbeitung, politische Transformation - deutsche und afrikanische Forscher sollen künftig enger zusammenarbeiten. Für die Astronomie gilt das offenbar nicht: Aus dem „Square Kilometre Array“ (SKA) will Deutschland trotzdem aussteigen.

Deutschland und Afrika wollen ihre Zusammenarbeit in Bildung und Forschung weiter ausbauen. „Afrika ist der Kontinent der Chancen, insbesondere auch in Bildung und Forschung“, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) bei der Vorstellung der Afrika-Strategie ihres Hauses am Freitag in Berlin.

Im vergangenen Jahrzehnt sei die Kooperation mit dem afrikanischen Kontinent enger geworden, teilt das Bundesforschungsministerium (BMBF) mit. Zwischen 2005 und 2013 stiegen die Ausgaben für Projekte in Afrika von 11,9 auf 50,8 Millionen Euro, mit 54 Staaten gibt es inzwischen Kooperationen. Andere Forschungs- und Mittlerorganisationen investierten dort im vergangenen Jahr sogar mehr als 100 Millionen Euro.

Wanka stellte die Afrika-Strategie gemeinsam mit dem für Wissenschaft und Forschung zuständigen Kommissar der Afrikanischen Union, Martial De-Paul Ikounga, vor. Bislang forschen deutsche und afrikanische Wissenschaftler vor allem in Bereichen wie Umwelt und Klima, Gesundheit und Gesellschaftsentwicklung zusammen. Relativ neu sind Themen wie Ressourcenmanagement und politische Transformation. Deutschland will die afrikanischen Partner unter anderem auch darin unterstützen, die Rohstoffverarbeitung vor Ort zu ermöglichen – auch um Arbeitsplätze zu schaffen.

Die deutsche Seite will zudem die Afrikanischen Institute für Mathematikwissenschaft fördern, die begabte Studenten an ein internationales Niveau heranführen sollen. Bis 2020 sollen 15 solche Zentren aufgebaut werden, Deutschland will im Senegal einen Forschungslehrstuhl finanzieren und sich an vier weiteren solchen Instituten beteiligen. Im Afrika südlich der Sahara will das Ministerium zudem eine Initiative zum „Auf- und Ausbau von Forschungsnetzwerken für Gesundheitsinnovationen“ starten.

Auf der anderen Seite hat das BMBF wie berichtet vor zwei Wochen angekündigt, aus dem internationalen Projekt „Square Kilometre Array“ (SKA) aussteigen zu wollen. Dabei sollen im südlichen Afrika hunderte Radioteleskope errichtet und damit die astronomische Forschung in der Region vorangebracht werden. Dieser Schritt wurde von vielen Wissenschaftlern kritisiert. AFP/nes

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