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Forschungsbewertung: „Am Rating für Geisteswissenschaften festhalten“

Trotz des Boykotts des Historikerverbandes hält der Wissenschaftsrat daran fest, auch Geisteswissenschaften in seinem neuen Forschungsrating bewerten zu wollen.

Eine Arbeitsgruppe werde im nächsten halben Jahr herausarbeiten, wie die Rahmenbedingungen für ein gutes Rating in den Geisteswissenschaften aussehen müssten, sagte Thomas May, der Generalsekretär des Wissenschaftsrats, gestern nach einer Sitzung des Gremiums auf Anfrage. Neben der Geschichte sollten dabei Vertreter anderer großer Fächer berücksichtigt werden. Im Mai 2010 werde der Wissenschaftsrat entscheiden, ob ein geisteswissenschaftliches Fach näher untersucht wird. „Wenn es dazu kommt, können es die Historiker sein, es kann aber auch ein anderes Fach sein“, sagte May.

Mit seinem Rating will der Wissenschaftsrat neue Maßstäbe bei der Bewertung von Forschung setzen. Jede Disziplin soll nach von den Fachvertretern selbst aufgestellten Kriterien evaluiert werden. In einem ersten Durchgang wurden die Soziologie und die Chemie bewertet. Der Historikerverband beschloss vor kurzem, wegen „grundsätzlicher Bedenken“ nicht teilnehmen zu wollen. Die Kriterien seien „unklar“, die Konsequenzen des Ergebnisses „nicht absehbar“. Der Wissenschaftsrat bedauere, dass der Historikerverband „die Chance vergeben hat, an der Ausarbeitung eines geeigneten Bewertungsverfahrens mitzuwirken“, sagte May. Das Forschungsrating sei auf „ein Mindestmaß an Kooperationsbereitschaft in den einzelnen Fächern“ angewiesen. Er sei aber zuversichtlich, dass es zu der Bewertung eines großen geisteswissenschaftlichen Faches kommen werde.

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