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Forschungsskandal: Kein Doktortitel für zweifelhaften Physiker

Auch nach Jahren ringen die Universität Konstanz und der Physiker Jan Hendrik Schön um die Konsequenzen aus einem der größten Forschungsskandale in der Geschichte der Physik.

Wie die Universität am Mittwoch mitteilte, hat sie einen Widerspruch des Physikers gegen den Entzug seines Doktortitels zurückgewiesen. Zuvor hatte sie seinen Protest nicht weniger als fünf Jahre geprüft. Schön hatte 1997 in Konstanz seine Doktorarbeit geschrieben. Später arbeitete er bei den Bell-Labors in den USA. Er war wegen seiner spektakulären Ergebnisse bereits als Kandidat für den Nobelpreis gehandelt worden, bevor Bell 2002 zahlreiche ebenso spektakuläre Fälschungen enthüllte.

2004 entzog die Universität Konstanz Schön den Doktortitel. Dabei stellte sie die Redlichkeit der Doktorarbeit nicht infrage, sondern stützte sich auf einen Passus im Universitätsgesetz, nach dem der Titel entzogen werden kann, „wenn sich der Inhaber durch sein späteres Verhalten der Führung des Grades als unwürdig erwiesen hat“. Hierzu führte die Universität Schöns Fehlverhalten als Forscher in den USA an. An dieser Einschätzung hielt der Promotionsausschuss im Widerspruchsverfahren fest. fvb

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