zum Hauptinhalt
Die Berliner Geschäftsstelle der Leibniz-Gemeinschaft.

© Wikipedia/Beek100

Fortsetzung der Exzellenz-Initiative: Wie Leibniz in die Unis kommt

Die Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt sich für die Fortsetzung der Exzellenzinitiative für die Universitäten. Doch das Modell "Leibniz in die Universitäten" ist nicht unumstritten. Der neue Präsident Matthias Kleiner verteidigt es .

Matthias Kleiner, der neue Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, will die Wissenschaftsorganisation nicht zu einer zweiten DFG machen. Kleiner, der bis 2012 Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft war, widersprach am Donnerstag in Berlin einem Einwand seines Nachfolgers Peter Strohschneider gegen das Projekt „Leibniz in Universitäten“.

Strohschneider hatte kürzlich den Anspruch der DFG betont, Forschungsvorhaben aus der 2017 auslaufenden Exzellenzinitiative von Bund und Ländern als „Institute auf Zeit“ in ihr Förderprogramm aufzunehmen. Den Vorschlag der Leibniz-Gemeinschaft, fünf bis zehn Exzellenzprojekte bundesweit als Leibniz-Institute fortzuführen, die gleichzeitig Bestandteil der Universität bleiben sollen, hatte Strohschneider zurückgewiesen. Denn dann müsse die Leibniz-Gemeinschaft zu einer Fördereinrichtung werden. „,Leibniz in Universitäten’ wäre keine Forschungsförderung“, erklärte nun Kleiner. Vielmehr würde es sich um eine Erweiterung der Leibniz-Gemeinschaft um eine „kleine besondere Linie“ handeln. Die Institute sollten dabei „zentrale wissenschaftliche Einrichtungen“ der jeweiligen Unis sein.

"Wozu Liebig, wenn es Leibniz gibt"

Welche Exzellenzcluster infrage kämen, wollte Kleiner nicht sagen. Es hätten sich aber bereits Anwärter bei der Leibniz-Gemeinschaft gemeldet. Die Einrichtungen sollten wie andere Leibniz-Institute je zur Hälfte vom Bund und vom Sitzland finanziert werden, der finanzielle Vorteil der Unis bestünde in dem Bundeszuschuss. Dies würde eine Verfassungsänderung voraussetzen, auf die sich die große Koalition sowie Bund und Länder im Grundsatz geeinigt haben. Sie soll eine dauerhafte Förderung von Hochschulen durch den Bund ermöglichen. Den Wettbewerb zur Auswahl der neuen Uni-Institute könnte die Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam mit dem Wissenschaftsrat ausrichten, sagte Kleiner.

Die „Liebig-Institute“, die der Wissenschaftsrat 2013 in seiner Empfehlung zur Zukunft des Wissenschaftssystems als Modell zur Verstetigung von Exzellenzclustern ins Spiel gebracht hat, lehnt der neue Leibniz-Präsident ab: „Wozu Liebig, wenn es Leibniz gibt?“

Drei Prozent Mittelzuwachs im Jahr sind "keine Katastrophe"

Bei seiner Antrittsrede hatte Kleiner kürzlich beklagt, einige Programme der Leibniz-Gemeinschaft seien unterfinanziert. Forderungen wolle er jedoch nicht erheben, sagte Kleiner jetzt. Die außeruniversitäre Forschung in Deutschland sei im internationalen Vergleich „außergewöhnlich privilegiert“. Tatsächlich wurden die Außeruniversitären in den vergangenen Jahren gegenüber den Hochschulen mit dem Pakt für Forschung und Innovation durch fünfprozentige Steigerungsraten gegenüber den Hochschulen bevorzugt. Für die Fortsetzung des Pakts ab 2016 sind inzwischen nur noch drei Prozent im Gespräch – für Kleiner „keine Katastrophe“. Einen „einheitlichen Finanzierungsschlüssel“ für alle Außeruniversitären hält der Leibniz-Chef allerdings für „anstrebenswert“.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false