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François Englert und Peter Higgs bekommen den Nobelpreis für Physik.

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Update

Für Theorie der Higgs-Teilchen: François Englert und Peter Higgs bekommen Nobelpreis für Physik

Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an den Belgier François Englert und den Briten Peter Higgs. Die Forscher werden für die Vorhersage des Higgs-Teilchens ausgezeichnet, das als letzter noch unentdeckter Baustein der Materie gilt.

Der Physik-Nobelpreis geht in diesem Jahr an den Briten Peter Higgs und den Belgier François Englert. Die Königliche Schwedische Akademie der Wissenschaften teilte am Dienstag in Stockholm mit, die beiden Wissenschaftler würden damit für die Entdeckung des „Gottesteilchens“ ausgezeichnet.

Das Higgs-Teilchen war der letzte fehlende Baustein im Standardmodell der Teilchenphysik. Es ist eine Art Bote für einen Mechanismus, der Elementarteilchen ihre Masse verleiht. Demnach ist der gesamte Kosmos von einem Feld durchzogen – dem Higgs-Feld. Es bremst die Partikel (sonst würden sie alle mit Lichtgeschwindigkeit umherrasen) und „lädt“ sie dabei mit Masse auf.

Forschungszentrum Cern belegt die Theorie

Diesem sogenannten Higgs-Mechanismus kam Peter Higgs auf die Spur. Eine wichtige Rolle spielen die Higgs-Bosonen, die wegen ihrer universellen Bedeutung auch „Gottesteilchen“ genannt wurden. Auch Englert arbeitete zu dem Thema. Die Theorie war jüngst durch das europäische Forschungszentrum Cern belegt worden. Um das Higgs zu finden, wurden hausgroße Detektoren entlang des 27 Kilometer langen, unterirdischen Beschleunigerrings gebaut. An den für die Suche wichtigen Detektoren „Atlas“ und „CMS“ arbeiten je 3000 Forscher. Die höchste Auszeichnung für Physiker ist mit umgerechnet derzeit 920 000 Euro (8 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.

Das Standardmodell der Teilchenphysik hat Schwächen

Der mutmaßliche Nachweis des lang gesuchten Teilchens ist über die gewaltige Bedeutung für die Physik hinaus ein „intellektueller, technologischer und organisatorischer Triumph“, schrieb das Wissenschaftsmagazin „Science“. Mit dem Fund des Higgs-Teilchens ist die Arbeit nicht getan. Offensichtlich hat das Standardmodell Schwächen: Die Gravitationskraft kann es nicht erklären.

Am Montag war der deutsche Zellforscher Thomas Südhof zusammen mit zwei US-Kollegen mit dem Medizinnobelpreis ausgezeichnet worden. 2012 ging der Physiknobelpreis an die Quantenforscher Serge Haroche und David Wineland. (dpa/afp)

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