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Das Hauptgebäude des Deutschen Herzzentrums Berlin.

© DZHB

Fusion mit der Charité: Universitäres Herzzentrum Berlin kommt doch

Im Dezember schien die Fusion von Deutschem Herzzentrum und Charité gescheitert. Jetzt soll das neue "Universitäre Herzzentrum Berlin" doch kommen.

Nun soll in Berlin doch ein neues Kompetenzzentrum für die Herzchirurgie entstehen. Das „Universitäre Herzzentrum Berlin“ wird am morgigen Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Deutschen Herzzentrum Berlin auf dem Campus der Universitätsmedizin Charité in Berlin-Wedding vorgestellt – vom Regierenden Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller (SPD), von Charité-Chef Karl Max Einhäupl und Volkmar Falk, Ärztlicher Direktor des Herzzentrums.

Dem Senat und den übrigen Beteiligten ist es demnach gelungen, bei Verhandlungen zwischen Weihnachten und Neujahr die seit 2015 geplante, aber rechtlich schwierige Fusion der beiden Einrichtungen zu schmieden. Der Plan, das landeseigene Großunternehmen Charité als Körperschaft des öffentlichen Rechts und das Deutsche Herzzentrum Berlin als gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts zusammenzuführen, schien Mitte Dezember zunächst gescheitert.

Gestritten wurde über die Charité als Mehrheitsgesellschafterin

Hauptstreitpunkt war, dass die Charité nach dem Willen des Senats Mehrheitsgesellschafterin sein sollte. So würde etwa der Wirtschaftsplan nicht – wie vom Herzzentrum gewollt – einstimmig, sondern mit einer einfachen Mehrheit beschlossen.

In der Forschungspolitik war nach der Absage der Fusion mit dem Herzzentrum von einer empfindlichen Schlappe für Wissenschaftssenator Müller die Rede. Schließlich sollte die Zusammenlegung mit der kardiologischen stationären Versorgung sowie Forschung und Lehre der Charité nach der Teilfusion der Unimedizin mit dem Max-Delbrück-Centrum zum Berlin Institute of Health (BIH) der nächste große Wurf für die Gesundheitsstadt und ihre internationale Sichtbarkeit werden.

Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach jedoch erklärte wie berichtet am 16. Dezember, eine Einigung über die Gesellschafterstruktur sei nicht möglich gewesen. Stattdessen wolle der Senat „unser Vorhaben, in Berlin ein leistungsstarkes Zentrum aller Herz-Kreislaufkrankheiten einschließlich der Herzchirurgie zu errichten“, nunmehr „mit den landeseigenen Unternehmen“, also mit dem Krankenhaus-Konzern Vivantes, weiterverfolgen. Dazu ist es aber nicht gekommen.

Demonstrativ verkündetes Aus - und jetzt die Einigung

Vielmehr wirkte das von Krach demonstrativ verkündete Aus offenbar als Weckruf an das Herzzentrum, sich doch noch mit der Charité zu einigen. Die Lösung für die beim Einsatz öffentlicher Mittel laut Krach notwendige „Entscheidungsstruktur“ soll auf der Pressekonferenz am Mittwoch verkündet werden. Am Dienstag twitterte der Staatssekretär schon mal die Einladung zum Ortstermin mit einem roten Herzchen und dem Verweis auf die „Brain City Berlin“: „Ein Besuch dieser Pressekonferenz lohnt sich.“

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Der Weg für den ursprünglich ab 2018 geplanten und finanziell vom Senat zugesagten Neubau des Universitären Herzzentrums auf dem Weddinger Charité-Campus dürfte nun frei sein. Dessen Kosten werden mittlerweile auf 250 bis 300 Millionen Euro geschätzt.

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