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Gleichstellung an Hochschulen: Frisches Geld für neue Professorinnen

In den vergangenen fünf Jahren wurden mit dem Professorinnenprogramm von Bund und Ländern 260 zusätzliche W 2- und W 3-Stellen für Frauen geschaffen. Jetzt fiel in Berlin der Startschuss für die zweite Phase.

Bund und Länder setzen das Professorinnenprogramm fort. Das beschloss am Freitag die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) bei ihrer Sitzung in Berlin. Ab 2013 sollen dafür weitere 150 Millionen Euro über fünf Jahre fließen. Mit diesem Betrag wurden in der ersten Programmphase, die Ende des Jahres ausläuft, Anschubfinanzierungen für 260 W2- und W3-Stellen für Wissenschaftlerinnen an insgesamt 109 Universitäten und Fachhochschulen bereitgestellt.

„Das Professorinnenprogramm hat einen Bewusstseinswandel in Hochschulen und Politik angestoßen“, erklärte Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU), Vorsitzende der GWK. Die Hochschulen hätten erkannt, dass Gleichstellung ein Wettbewerbsfaktor ist.

Unis und FHs, die sich um die Förderung von Professuren bewerben wollen, müssen zunächst ein Gleichstellungskonzept vorlegen. Wenn dieses positiv begutachtet wird, können sie den eigentlichen Antrag stellen. In der ersten Phase haben von bundesweit 240 staatlichen Hochschulen 152 ein Konzept eingereicht, 124 wurden für gut befunden.

SPD und Grüne im Bundestag mahnen weitergehende Maßnahmen zur Frauenförderung in der Wissenschaft an. In einem gemeinsamen Antrag fordern die Fraktionen unter anderem, Forschungsförderung generell an gleichstellungspolitische Verpflichtungen zu koppeln. Dies solle ab 2013 auch für die Mittel des Pakts für Forschung gelten. Daneben sollten Zielquoten eingeführt werden, die auf dem Kaskadenmodell beruhen.

Danach muss sich der Anteil von Frauen auf einer Qualifikationsebene an ihrem Anteil auf der vorhergehenden Stufe orientieren. Die GWK hat die Einführung solcher Quoten für außeruniversitäre Forschungsorganisationen bereits vor einem halben Jahr beschlossen. Dies müsse jetzt verbindlich werden, fordert Krista Sager, wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag.

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