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Grimm-Zentrum: Bibliothek zu voll: HU quotiert Plätze

Der Ärger um das Grimm-Zentrum, die neue Zentralbibliothek der Humboldt- Universität in Mitte, reißt nicht ab. Die Universität will erneut einen Teil der Arbeitsplätze für ihre Angehörigen reservieren, der Zugang für externe Studierende und Wissenschaftler wird damit beschränkt.

Der Ärger um das Grimm-Zentrum, die neue Zentralbibliothek der Humboldt- Universität in Mitte, reißt nicht ab. Die Universität will erneut einen Teil der Arbeitsplätze für ihre Angehörigen reservieren, der Zugang für externe Studierende und Wissenschaftler wird damit beschränkt. Die Sitzplätze der zweiten, dritten und vierten Etage – das sind 360 der 1250 Arbeitsplätze – sollen demnächst HU-Angehörigen vorbehalten sein. Die neue Regel solle in ein bis zwei Wochen greifen, sagte ein Sprecherin der Bibliothek am Mittwoch auf Anfrage.

Seit Monaten ist die im Herbst eröffnete Bibliothek überlaufen. Schon im Februar sperrte die HU deswegen kurzfristig einen Teil der Plätze für Nicht-HU-Nutzer. Nach Protesten nahm die Uni die Sperrung damals zurück. Der Grund für die erneute Quotierung: Aus der Staatsbibliothek am Potsdamer Platz weichen derzeit viele Leser in das Grimm-Zentrum aus. Denn in der Staatsbibliothek ist wegen Asbestsanierungen das Hauptmagazin geschlossen, viele Bücher können dort nicht ausgeliehen werden. Die Situation im Grimm-Zentrum sei „dramatisch“, sagte HU-Präsident Christoph Markschies am Dienstag im Akademischen Senat der Uni. Bis zu 6000 Besucher kommen täglich, sagte die Sprecherin. Dabei stoße man schon bei 3000 Nutzern pro Tag an die Grenzen der Kapazität.

Noch werde geprüft, wie die Bibliothek kontrollieren will, dass nur HU-Angehörige auf den für sie reservierten Plätzen sitzen. Denkbar sei, dass Studierende ihren Studentenausweis auf dem Tisch platzieren müssen. Womöglich werden die reservierten Plätze nach 19 Uhr für alle Nutzer freigegeben, sagte die Sprecherin. Zu diesem Zeitpunkt leere sich die Bibliothek erfahrungsgemäß. Schon jetzt gibt die Bibliothek „Parkscheiben“ an alle Nutzer aus. Verlassen sie ihren Platz, müssen sie auf der Scheibe die Uhrzeit ihres Weggangs einstellen. Wenn sie nach einer Stunde nicht zurück sind, dürfen andere Leser den Platz übernehmen.

Markschies sagte, die Unileitung plane weitere Sofortmaßnahmen, um die Situation zu erleichtern. So sei mehr Personal eingestellt worden, damit zurückgegebene Bücher schneller an ihren angestammten Platz kommen. Die Zahl der Arbeitsplätze solle erhöht werden.

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