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Abschweifend. Die Sonne lässt den Schweif des Kometen Lovejoy aufblühen.

© dpa

Grünes Liebesglück: Himmelsspektakel des Kometen "Lovejoy"

Der Komet „Lovejoy“ nähert sich und ist am Wochenende womöglich mit bloßem Auge erkennbar - sofern das Wetter mitspielt.

Er kommt aus den Fernen unseres Sonnensystems und ist grün: Der Komet Lovejoy könnte im Januar ein besonderes Schauspiel am Himmel bieten – falls das Wetter mitspielt. Gute Chancen dürften sich an diesem Wochenende ergeben, womöglich ist der Schweifstern dann sogar mit bloßem Auge zu sehen.

„Lovejoy ist ein schöner, heller Komet, der im Süden hoch am Himmel steht“, sagte Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde im hessischen Heppenheim. „Von diesem Sonntag an stört der Mond mit seiner Helligkeit nicht mehr.“ Dann sei der Komet zwei Wochen lang gut zu sehen, solange keine Wolken die Sicht versperren. „Bis Sonntag kann man das aber vergessen“, sagte Meteorologe Adrian Leyser am Donnerstag. Danach sagt der Deutsche Wetterdienst voraus, dass Wolkenlücken den Blick zum Himmel freigeben werden.

Astronomen raten Beobachtern, raus aufs dunkle Land zu fahren und die helle Stadt hinter sich zu lassen, wo das Restlicht die Chancen reduziert, den Kometen zu sichten. „Da bringen schon zehn Kilometer einiges“, sagt Pilz. Eine gute Uhrzeit, um nach dem Schweifstern zu suchen, sei etwa zehn Uhr abends.

Benannt ist der Komet nach dem australischen Hobbyastronom Terry Lovejoy, der schon mehrere Schweifsterne entdeckt hat. „C/2014 Q2“, wie der jetzt vorbeizischende Komet in den Katalogen der Himmelsforscher bezeichnet wird, hatte der Australier im August entdeckt. Am Mittwoch erreichte der Schweifstern mit rund 70 Millionen Kilometern die größte Annäherung zur Erde.

Ende Januar kommt der Komet der Sonne am nächsten

Er sei dieser Tage auch „mit dem Feldstecher gut zu sehen“, sagt Kometen-Fachmann Michael Khan von der Europäischen Raumfahrtagentur Esa in Darmstadt. „Er kommt der Sonne immer näher und wird dadurch aktiver, das heißt, sein Kometenschweif wird größer.“ Seinen sonnennächsten Punkt erreicht Lovejoy am 30. Januar. Für die grünliche Farbe des von der Sonne angestrahlten Kometen sind laut Khan zweiatomige Kohlenstoffmoleküle in den Gasen des Schweifs verantwortlich.

Neben diesem Wochenende kann vor allem der 20. Januar ein wichtiger Termin zum Beobachten werden. Für diesen Tag ist Neumond vorhergesagt, da stört der Erdtrabant am wenigsten. Lovejoy gehört zu den langperiodischen Kometen. Seine Umlaufbahn ist so groß, dass es rund 11 000 Jahre dauert, bis er wieder in sonnennahen Gefilden zu sehen ist.

Kometen können allerdings auch enttäuschen. Der für 2013 als „Jahrhundertkomet“ bezeichnete Ison zerbrach auf seinem Weg Richtung Sonne. Das erhoffte große Spektakel am Himmel blieb aus. dpa

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