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eine angeschnittene Tort mit der Aufschrift Berlin University Alliance.

© Matthias Heyde

Exklusiv

Gutachten über die Berlin University Alliance: International wegweisend, aber mit administrativen Hürden

Viel Lob, kleine Kritik: So sahen die Elite-Gutachter den Berliner Uni-Verbund. Sie formulierten auch eine klare Erwartung.

„Hervorragend“ und „wegweisend“ – aber in der konkreten Ausgestaltung „noch in einem frühen Entwicklungsstadium“: So haben die Gutachterinnen und Gutachter in der Exzellenzstrategie den siegreichen Berliner Verbund gewürdigt.

Insgesamt könne die Verbundbildung von FU, HU, TU und Charité für den Standort Berlin, das deutsche Wissenschaftssystem und auf internationaler Ebene „transformativ und wegweisend“ sein. Das geht aus dem neunseitigen Brief des Wissenschaftsrats an FU-Präsident Günter M. Ziegler hervor, in dem die Bewertung der Gutachter zusammengefasst ist und der dem Tagesspiegel vorliegt.

Das Schreiben ist an Ziegler gerichtet, weil er aktuell der Sprecher der „Berlin University Alliance“ (BUA) ist, in der sich die Freie Universität, die Humboldt-Universität, die Technische Universität und die Charité zusammengetan haben und im Juli genauso ausgezeichnet wurden wie zehn Einzeluniversitäten. Die Gutachter loben in ihrem Brief weite Teile des Antrags sowie denForschungsstandort überschwänglich.

Die Forschung sei „hervorragend“, die Lehre in forschungsorientierten Master-Programmen „sehr innovativ“. Ebenso gewürdigt werden auch die Internationalisierung, die Gleichstellung und der Kooperationswille der Unis.

"Überzeugende Gesamtstrategie"

Die Gesamtstrategie des Verbundes – etwa mit der Erforschung von „Grand Challenges“ – sei „überzeugend“, die institutionelle Erneuerungsfähigkeit „sehr hoch“. Besonders herausgehoben wird, dass die Gesellschaft in die Vorhaben einbezogen werden soll. Der Verbund biete zudem die „einmalige Chance“, für Nachwuchswissenschaftler berlinweit einen integrierten Karriere- und Rekrutierungsraum zu schaffen, unter anderem mit der Entwicklung eines standardisierten Tenure-Track-Verfahrens.

Interessant ist, dass die Gutachter es für „die Tragfähigkeit der Gesamtstrategie als essenziell“ halten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende in die Beratungs- und Entscheidungsgremien des Verbundes einzubinden. Insgesamt sei die starke Unterstützung der Hochschulmitglieder für die Berlin University Alliance eine „sehr gute Ausgangslage, um eine effektive Zusammenarbeit zwischen den Universitäten gelingen zu lassen“.

Der Verbund steckt in sehr frühem Stadium

Die BUA muss ihre Gremien aber wie berichtet erst noch schaffen – und die Steuerung könnte kompliziert werden. Dass der Verbund in einem frühen Stadium steckt, merken auch die Gutachter an. Bei allem Lob sehen sie noch „administrative Hürden für eine effektive Zusammenarbeit“. Dass die BUA selber Kriterien entwickeln wolle, um den eigenen Erfolg zu messen, sei begrüßenswert. Hier formulieren die Gutachter eine klare Erwartung an den Verbund: bei der Evaluation in sieben Jahren müsse „der konkrete Mehrwert der geschaffenen Verbundstrukturen und der umgesetzten Vorhaben nachgewiesen werden“. Die Zeit läuft seit dem 1. November, dem offiziellen Förderbeginn in der Exzellenzstrategie.

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