zum Hauptinhalt
Ist die Gurke der Übeltäter? Erste Ergebnisse aus Hamburg deuten darauf hin.

© dpa

Hamburger Institut: Spanische Salatgurken sollen EHEC verbreiten

Das Hamburger Hygiene-Institut hat spanische Gurken als Träger von EHEC-Bakterien identifiziert. Das bedeute jedoch nicht, dass sie auch für Infektionen in anderen Orten verantwortlich sein müssten. In Berlin werden Proben untersucht.

Einen Tag, nachdem das Robert-Koch-Institut (RKI) vor dem Verzehr von rohen Gurken, Tomaten und Blattsalaten aus Norddeutschland gewarnt hat, hat das Hamburger Hygiene-Institut Salatgurken aus Spanien als Träger der gefährlichen EHEC-Erreger identifiziert. Das sagte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) auf einer Pressekonferenz am Donnerstag.

In Berlin hatte die Senatsgesundheitsverwaltung unmittelbar nach der Warnung des RKI konkrete Schritte eingeleitet. Die Lebensmittel- und Veterinärämter seien angewiesen, entsprechende Stichproben zu nehmen und im Labor zu untersuchen, sagte Sprecherin Regina Kneiding Tagesspiegel Online. "Wir wissen jetzt, wo wir suchen müssen."

Derzeit gebe es in der Hauptstadt fünf nachgewiesene Fälle von EHEC. Der Erreger ist für die Welle von gefährlichen Darminfektionen in Deutschland verantwortlich. Die Zahl fünf bezieht sich auf einen Zeitraum nach dem 24. April, dem Beginn der ungewöhnlichen Häufung der Erkrankungen.

Darüber hinaus sind der Verwaltung derzeit vier HUS-Verdachtsfälle gemeldet. HUS ist die schlimmste Variante einer EHEC-Infektion. Sie kann unter anderem zu Nierenversagen führen. "Es handelt sich derzeit um Verdachtsfälle, weil HUS nur sehr schwer nachzuweisen ist", erläuterte die Sprecherin.

Wann die ersten Gemüseproben aus Berlin ausgewertet sind, konnte die Verwaltung nicht sagen. Die Laboruntersuchungen dauerten ihre Zeit und die Kapazitäten in diesem Bereich seien begrenzt. Jedes der zuständigen Ämter soll täglich je drei Stichproben der möglichen EHEC-Träger nehmen und untersuchen.

Bei drei Hamburger Gurken aus Spanien sei der Erreger eindeutig festgestellt worden, teilte Prüfer-Storcks mit. Die Ergebnisse sollten bei weiteren Messungen überprüft werden. "Informationen zu Herkunft und weiteren Details werden jetzt zusammengestellt."

Die Studie sei bislang nur in Hamburg erfolgt und habe nur bedingten Aussagewert für andere betroffene Orte, sagte die Senatorin "Es ist nicht auszuschließen, dass auch andere Lebensmittel als Infektionsquelle infrage kommen." (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false