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Hintergrund: Checkpoint-Inhibitoren: Den Wächter in die Pause zu schicken, macht Krebs angreifbar

Der Körper kann Krebszellen erkennen und zerstören - doch dazu muss das gelähmte Immunsystem geweckt werden.

An Checkpoints muss gehalten werden. Auch im gesunden Körper gibt es solche Kontrollstellen voller Wächter: Sie bremsen Immunzellen aus, die sich versehentlich gegen körpereigenes Gewebe richten. Bei einer Krebserkrankung sorgen Wächter aber fälschlicherweise dafür, dass die körpereigene Abwehr gegen die Tumorzellen gestoppt wird. Daher wäre es gut, diese Wächter in die Pause zu schicken, damit das Immunsystem sich gegen die veränderten Zellen wehren kann. Das schaffen Infusionen mit Antikörpern wie Durvalumab. Sie blockieren Eiweiße, die von Tumorzellen produziert werden und den Wächter zum Dienst am Checkpoint rufen, etwa den PD1-Checkpoint. Durvalumab fängt diese Signalstoffe der Krebszellen ab, sodass der Checkpoint unbesetzt bleibt und die tumorbekämpfenden Immunzellen aktiv werden. Das funktioniert gut, zeigt eine wichtige Studie, veröffentlicht im „New England Journal of Medicine“: 709 Patienten mit nicht operierbarem Lungenkrebs bekamen nach einer Chemotherapie und Bestrahlung zwölf Monate lang eine Infusion – entweder mit dem Antikörper Durvalumab oder mit einem Scheinmedikament. Bei den Patienten, die Durvalumab bekommen hatten, schritt die Krankheit im Durchschnitt 16,8 Monate lang nicht mehr voran, den Teilnehmer der Placebo-Gruppe blieb der Krebs nur 5,6 Monate erspart. Ein Unterschied von über elf Monaten.

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