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Hochschulen: Ausländer brechen öfter Studium ab

Ausländische Jugendliche, die in Deutschland das Abitur ablegen, nehmen zwar deutlich häufiger ein Studium auf als deutsche Abiturienten - sie haben aber an der Uni mehr Schwierigkeiten als ihre deutschen Kommilitonen.

Das ergibt eine Studie des Hochschulinformationssystems (His) im Auftrag des Deutschen Akademischen Austauschdienstes.

Zwar würden unter den ausländischen Jugendlichen hierzulande mit 13 Prozent noch immer deutlich weniger ein Abitur machen als unter den deutschen Jugendlichen (34 Prozent), heißt es in der Studie. Hätten ausländische Schüler aber erst mal das Abitur in der Tasche, studierten 84 Prozent von ihnen, was ein deutlich höherer Anteil als unter den deutschen Abiturienten ist (72 Prozent). Ausländer gehen dabei überdurchschnittlich oft an eine Fachhochschule (38 Prozent, bundesweiter Schnitt 32 Prozent). Viele studieren Informatik und Ingenieurwissenschaften, aber auch Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Auffällig sei, dass vergleichsweise wenige in Lehramtsfächern eingeschrieben seien.

Erfolgreich beenden das Studium unter den Ausländern 59 Prozent, während es unter den Deutschen etwa drei Viertel sind. Dafür werden verschiedene Gründe genannt. Bei zu vielen Studierenden würden noch sprachliche Defizite bestehen. Auch würden sie sich häufig nicht gut genug integriert fühlen. Auch hätten ausländische Studierende mehr Probleme mit der Studienfinanzierung als deutsche. „Keine andere Gruppe von Studierenden muss so häufig während des Studiums durchgehend einer Erwerbstätigkeit nachgehen“, heißt es. In den vergangenen Jahren sei die Abbrecherquote unter den ausländischen Studierenden – ob mit oder ohne deutsches Abitur – aber bereits zurückgegangen.

Insgesamt haben im vergangenen Jahr 63 500 ausländische Abiturienten ein Studium aufgenommen. Gut ein Viertel dieser Studierenden – die wegen des Erwerbs des Abiturs auch „Bildungsinländer“ genannt werden – haben türkische Wurzeln. Weitere wichtige Herkunftsländer sind Kroatien, Italien, Griechenland, Russland, Polen, China, Vietnam und Österreich.

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