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Hochschulen: Hamburger Selbstkritik

Hamburgs umstrittene Unipräsidentin Monika Auweter-Kurtz hat in einem offenen Brief Fehler zugegeben. Sie will aber im Amt bleiben

Der Umgangsstil zwischen den Gruppierungen der Hochschule solle „ein ganz anderer“ werden, man müsse „auf derselben Augenhöhe kommunizieren“. „Meinen eigenen Beitrag werde ich dazu nach Kräften leisten“, schreibt Auweter-Kurtz in einem Brief an alle Mitarbeiter, den sie am Dienstag auf der Homepage der Uni veröffentlichte. Sie verspricht auch, Verwaltungsabläufe zu verbessern, die zu einer „Überlastungssituation“ geführt hätten.

Den Kommunikationsstil der Präsidentin hatten kürzlich 120 Professoren der Universität scharf kritisiert. In einem Abwahlaufruf machten sie Auweter-Kurtz für „gravierende Missstände“ verantwortlich, warfen ihr eine „praxisferne Überbürokratisierung“ vor, die Uni sei seit ihrem Amtsantritt 2006 zu einer „autoritär geführten Einrichtung“ geworden. Vor wenigen Tagen forderten auch 170 wissenschaftliche Mitarbeiter den Rücktritt der Präsidentin. Sie müsse die Konsequenzen aus den massiven Kommunikations- und Führungsmängeln ziehen.

„Diese Kritik macht mich sehr betroffen“, schreibt Auweter-Kurtz. Für die schlechte Stimmung an der Uni macht sie allerdings „zu viele Reformen“ verantwortlich. So sei die Umstellung auf Bachelor und Master mit erheblichen Belastungen verbunden. Das Studieninformationssystem Stine sei nicht flexibel genug. „Erhebliche Defizite“ gebe es bei der Umstellung auf das kaufmännische Rechnungswesen, bei Geldgebern sei das Ansehen der Uni in eine „Schieflage“ geraten. Vorwürfe, das Präsidium habe an den Fakultäten in Forschung und Lehre eingegriffen, weist Auweter-Kurtz zurück. Auf die Rücktrittsforderungen geht sie nicht ein.

Der Hochschulrat hatte die Kritik an Monika Auweter-Kurtz „mit Unverständnis“ zur Kenntnis genommen. Die Mehrheit der Universität stehe hinter dem Präsidium, hieß es bereits Anfang Juni in einer Erklärung. 

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