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Hochschulen: HU kommt bei Gleichstellung wenig voran

Die Humboldt-Universität kommt bei der Frauenförderung in den letzten Jahren nicht so schnell voran wie andere Hochschulen in Deutschland.

Das hat Marianne Kriszio, die Frauenbeauftragte der HU, jetzt anlässlich ihres Ausscheidens aus dem Amt dem Akademischen Senat (AS) der Universität gesagt. Ihre Bilanz nach 16 Jahren Amtszeit sei „widersprüchlich“, hieß es in einem Bericht an das Gremium. Zwar habe die HU bessere Zahlen als der Bundesschnitt vorzuweisen: 18,3 Prozent der Professuren seien von Frauen besetzt, der Frauenanteil beim gesamten wissenschaftlichen Personal lag 2008 bei 40,2 Prozent. Berücksichtige man die Juniorprofessuren, sehe das Ergebnis mit 22,5 Prozent Frauen unter allen Hochschullehrern noch besser aus. Allerdings waren die Steigerungsraten in den letzten Jahren „langsamer als an manchen anderen Hochschulen“. Immerhin nutze die Universität „intensiv“ die Möglichkeiten, Frauen im Rahmen von Bundes- und Landesprogrammen vorgezogen auf Professuren zu berufen.

Kriszio kritisierte, die HU tue sich mit dem Abschluss von Zielvereinbarungen zur Chancengleichheit zwischen der Unileitung und den Fächern schwer – obwohl die Vereinbarungen in den Hochschulverträgen gefordert werden. In den letzten Jahren seien keine neuen Zielvereinbarungen abgeschlossen worden. Der AS forderte die Unileitung auf, solche Zielvereinbarungen bis Ende 2010 abzuschließen. Bis dahin sollten weitere Maßnahmen greifen, die die HU im Rahmen ihres dem Bund vorgelegten Gleichstellungskonzeptes umsetzen will. Nachfolgerin von Kriszio wird die Historikerin Ursula Fuhrich-Grubert, derzeit Frauenbeauftragte der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht. (tiw)

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