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Die Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin.

© Patrick Pleul/picture-alliance/ dpa

Hochschulen: Schleichende Digitalisierung in Berliner Unibibliotheken

Beim Digitalisieren stehen die wissenschaftlichen Bibliotheken in Berlin noch ganz am Anfang. Den Rückstand kritisiert die CDU im Abgeordnetenhaus.

Die Digitalisierung der Bestände von wissenschaftlichen Bibliotheken in Berlin geht nur langsam voran. Zwar haben sich die Unis vorgenommen, bei besonderem Interesse von Studierenden und Lehrenden digitale Kopien von Werken anzufertigen. Auch wollen die Bibliotheken ihre Sammlungen durch die Digitalisierung der Öffentlichkeit frei verfügbar machen.

Doch die Universitäten stehen mit dem Einscannen noch ganz am Anfang, wie aus der Antwort der Wissenschaftsverwaltung auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Adrian Grasse hervorgeht.

Die TU ist bei ihren Architektur-Beständen am weitesten

Am weitesten ist demnach die Humboldt-Universität, wo seit 2006 rund 3700 von sechs Millionen Werken digitalisiert wurden. Damit sind heute acht teilzeitbeschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (auf 2,4 Vollzeitäquivalenten) befasst. An der Technischen Uni wird seit 2014 digitalisiert, abgearbeitet wurden 1250 von 2,3 Millionen Werken – durch acht Teilzeitmitarbeiter. Viel weiter ist das Architekturmuseum der TU, wo seit 2002 rund 140 000 von insgesamt 180 000 Werken eingescannt wurden. An der Freien Universität begann das Projekt 2015, bislang sind 261 von 8,5 Millionen Medieneinheiten digitalisiert. Dort sind fünf Teilzeitmitarbeiter beschäftigt.

An den Fachhochschulen hat die Digitalisierung in Bibliotheken noch nicht begonnen. Große Anstrengungen unternimmt dagegen die Staatsbibliothek, wo über 127 000 Bücher, historische Drucke oder Autographe sowie 3,3 Millionen Zeitungsseiten von Mikrofilm digitalisiert sind.

Der Rückstand der Uni- und FH-Bibliotheken sei weder nutzerfreundlich noch international konkurrenzfähig, kritisiert der CDU-Abgeordnete Grasse. „Dass berlinweit an allen Universitäten gerade einmal 6,6 Vollzeitstellen für die Digitalisierung von 11 Millionen Medien zur Verfügung stehen, ist völlig unzureichend.“

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