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"Hochschulen sind keine Durchlauferhitzer": #IchBinHanna - Petition an Berliner Unis

Eine Petition fordert von den Berliner Unis, ihre "Blockadehaltung" beim Thema Arbeitsbedingungen aufzugeben. Sie sollten endlich mehr Unbefristete einstellen.

Die Leitungen der großen Berliner Universitäten sollen ihre „Blockadehaltung“ in Sachen bessere Arbeitsbedingungen für wissenschaftliche Mitarbeiter:innen beenden. Das fordert eine Petition im Internet, die am Mittwoch bereits von mehr als 1000 Menschen unterzeichnet wurde.

Der Appell richtet sich unter dem Titel „#IchBinHanna und die Universität als ,Durchlauferhitzer’“ an die Präsidien der in der Berlin University Alliance vereinigten Unis – also FU, HU, TU und Charité – sowie an die Berliner Politik.

Die Initator:innen – selber aus dem wissenschaftlichen Mittelbau der genannten Unis – beziehen sich mit ihrem Appell auf die unter dem Hashtag „IchBinHanna“ laufende öffentliche Debatte über prekäre Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft.

Kritik an "Exzess von Sonderbefristungen"

„Der beispiellose Exzess von Sonderbefristungen und die eklatanten Abweichungen vom Normalarbeitsverhältnis, wie sie im Wissenschaftsbetrieb zur Regel geworden sind und sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr verschärft haben, müssen in ihrer jetzigen Form ein Ende finden!“, heißt es in der Petition.

Die Hochschulleitungen sollten sich daher darum kümmern, dass Daueraufgaben in Forschung und Lehre nur noch von unbefristet beschäftigten Mitarbeiter:innen übernommen werden. Der Anteil der haushaltsfinanzierten unbefristet beschäftigten Wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen an den Universitäten müsse auf mindestens 40 Prozent erhöht werden.

Eine Übersicht der Senatskanzlei hatte unlängst ergeben, dass der Anteil noch immer darunter liegt und auch der vom Land vorgegebene Anteil von 35 Prozent noch nicht überall erreicht wird. Die Petition fordert zudem verbindliche Dauerstellenkonzepte von den Hochschulleitungen.

Politik soll Umsetzung von Zielen besser kontrollieren

Von der Berliner Politik verlangen die Initiator:innen unter anderem, dass das Ziel, mehr Dauerstellen im Mittelbau zu schaffen, in den nächsten Hochschulverträgen „klarer“ definiert und die Umsetzung kontrolliert und überwacht werde. Bei der anstehenden Novellierung des Hochschulgesetzes müsse endlich eine neue Personalkategorie für den Mittelbau kommen, welche „durch die selbständige Wahrnehmung von wissenschaftlichen Aufgaben in Forschung und Lehre definiert ist“.

Universitäten dürften sich nicht als „Durchlauferhitzer“ für den wissenschaftlichen Nachwuchs verstehen und unbefristete Beschäftigungsverhältnisse als potenzielle „Blockierung“ und „Verstopfung“ des Wissenschaftssystems sehen. Daher sei es Zeit für einen Paradigmenwechsel, heißt es abschließend in der Petition. tiw

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