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Hochschulen: Studiengebühren sollen Unidefizit ausgleichen

Die Universität Hohenheim will offensichtlich Studiengebühren verwenden, um ein drohendes Haushaltsloch zu stopfen. Mehr als eine Million Euro aus den Beiträgen der Studierenden könnten so zweckentfremdet werden, befürchtet der Asta der baden-württembergischen Hochschule.

Der Haushaltsplan der Universität für 2009 sehe bisher ein Defizit von 3,2 Millionen Euro vor, sagt Asta-Vorsitzender Stefan Haffke. Der Grund dafür seien vor allem steigende Heizkosten, die das Land nicht ausgleichen wolle. Der Rektor der Uni habe den Studierendenvertretern signalisiert, dass ein größerer Teil des Defizits durch die Gebühren ausgeglichen werden solle, sagte Haffke. Das sei ein „Wortbruch sondergleichen“ – die Landesregierung habe schließlich immer wieder bekräftigt, die Gebühren sollten ausschließlich zur Verbesserung von Studium und Lehre eingesetzt werden.

Ein Uni-Sprecher bestätigte implizit, dass die Hochschule Studiengebühren nutzen will, um das Minus auszugleichen. Das „planerische Defizit“ von 3,2 Millionen Euro werde zu gleichen Teilen auf Lehre und Forschung aufgeteilt. Tatsächlich wolle man dann einen Teil der Studiengebühren verwenden, um „die Lehre auf das Ursprungsniveau hochzufahren“. In der Forschung habe man diese Möglichkeit, „das Defizit aufzuholen“, leider nicht. Die Mehrkosten würden neben Energiekosten auch durch steigende Bewerberzahlen und die Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge verursacht, für die das Land ebenfalls keine zusätzlichen Mittel bereitstelle. „Glücklich sind wir in der Universität mit dieser Situation nicht“, sagte der Sprecher.

Um die Verwendung der Studiengebühren gibt es immer wieder Streit. So hatte vor einiger Zeit auch die Uni Ulm nicht ausgeschlossen, ihre steigenden Heizkosten aus den Gebühren zu bezahlen. (tiw)

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