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Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz.

© dpa

Hochschulrektoren haben gewählt: Horst Hippler bleibt HRK-Präsident

Der alte HRK-Präsident Horst Hippler ist auch der neue: Er konnte sich gegen zwei Kandidaten durchsetzen, obwohl seine Amtsführung lange kritisiert wurde. Zugleich beschließt die Hochschulrektorenkonferenz, ihren Sitz von Bonn nach Berlin zu verlegen.

Kritik an Alleingängen, die zunehmende Grüppchenbildung – und die Fachhochschulen, die sich nicht ernst genommen fühlen. Die Amtsführung von Horst Hippler, der die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) seit 2012 leitet, wurde immer wieder kritisiert. Doch jetzt konnte sich Hippler auf der Jahresversammlung der Rektoren und Präsidenten gegen zwei andere Kandidaten erneut als HRK-Präsident durchsetzen. Der Physiker und langjährige Rektor der Universität Karlsruhe brauchte allerdings zwei Wahlgänge, und das Ergebnis war erneut eher knapp.

Hippler kann sich erst im zweiten Wahlgang durchsetzen

Vor der Wahl hatte das Rennen als offen gegolten. Unter den Unterlegenen konnte sich vor allem Klaus Dicke, der ehemalige Rektor der Universität Jena, Chancen ausrechnen. Walther Zimmerli, zuletzt Präsident der BTU Cottbus, war eher ein Überraschungskandidat. Doch im ersten Wahlgang bekam Dicke mit 99 Stimmen nur rund ein Fünftel der möglichen Voten – und gab auf. Er habe bei seiner Bewerbungsrede „wenig motiviert“ gewirkt, hieß es. Allerdings soll auch Hippler nicht vollends überzeugt haben. Er erhielt im ersten Wahlgang 175 Stimmen, Zimmerli rund 50. Und da es zugleich mehr als 150 Enthaltungen gab, reichte es für Hippler auf Anhieb nicht zur nötigen Mehrheit.

Viele Enthaltungen - von FHs, etlichen Unis und Musikhochschulen

Im zweiten Wahlgang errang Hippler dann 295 von 478 Stimmen, für Zimmerli mochten sich nur 60 entscheiden. Die Zahl der Enthaltungen war also erneut hoch, wobei die HRK die Stimmenverhältnisse nicht bestätigen wollte. Die Enthaltungen sollen aus dem Kreis der Fachhochschulen kommen, die weder mit Hippler noch mit Dicke warm werden konnten, aber auch von etlichen Unis und von den Musikhochschulen. Hippler bezeichnete als wichtigste Aufgabe für seine zweite Amtszeit, eine verbesserte Grundfinanzierung der Hochschulen durchzusetzen. Bund und Länder müssten dies nach der 2014 beschlossenen Abschaffung des Kooperationsverbots „endlich entschieden angehen“.

Berliner Unis sind zufrieden

Die Berliner Unis zeigten sich zufrieden mit dem Ergebnis. FU-Präsident Peter-André Alt sagte auf Anfrage, Hippler habe habe auf die anfängliche Kritik an seiner Amtsführung reagiert. Er vertrete nicht nur „mit Grundklarheit die Positionen der Universitäten, sondern er hat es auch verstanden, die anderen einzubeziehen“. Die Kritik sei zudem auch manchmal überzogen: „Die Aufgaben sind mit Sicherheit nicht einfacher geworden.“ Auch TU-Vize Hans-Ulrich Heiß sagte, Hippler habe „relativ viel dazugelernt“. Die Neuauflage der Exzellenzinitiative, die Problematik der Schuldenbremse und die neuen Formen der Zusammenarbeit von Bund und Ländern seien Spielräume, die die HRK nun ausfüllen müsse.

Die HRK zieht nach Berlin um

Um die Kommunikation der Hochschulen untereinander zu verbessern, sollen künftig ständige Kommissionen eingerichtet werden, die sich kontinuierlich um bestimmte Themen kümmern. Für Jörg Steinbach, Präsident der BTU Cottbus, ist das ein Zeichen, dass „die HRK künftig wieder geeint agieren will“. Bei der nächsten Wahl soll erstmals eine Findungskommission nach geeigneten Kandidaten suchen. Und schließlich einigte sich die HRK darauf, ihren Sitz von Bonn nach Berlin zu verlegen.

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