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Hören wir auf zu jammern!: Es geht weltweit voran bei der Energiewende
Es wird Geschichte geschrieben, die Energiewende ist in vollem Schwung. Vor allem, weil die Wirtschaft die Zeichen der Zeit erkannt hat. Aktuelle Zahlen aus aller Welt sprechen für sich.

Stand:
Eine Frage beschäftigt mich immer wieder, gerade jetzt, nach der Weltklimakonferenz COP 30 in Brasilien, treibt sie mich massiv um. Warum fällt es uns Menschen so schwer, Hoffnung für eine gute Zukunft für uns alle zu schöpfen?
Und daran anschließend: Warum fehlt uns der Elan, das neue Zeitalter der Menschheit zu gestalten? Weshalb vergraben wir uns in die ewig gestrigen Geschichten des Nichtgelingens, halten fest an längst überholter Technik und jammern schlichtweg über alles? Hätten unsere Vorfahren so gedacht, würden wir wohl immer noch mit Pferd und Wagen fahren.
Dabei zeigte die COP 30, dass wir längst an der Schwelle zu dieser neuen Ära stehen. Wir sind bereits wichtige Schritte gegangen. Die Wirtschaft ist weltweit längst aufgebrochen.
Ein paar Zahlen, die aus dem Podcast „Insight COP“ stammen, illustrieren diese Perspektive. So hat Spanien lange ein Drittel mehr für Strom bezahlt als der Durchschnitt in der Europäischen Union. Nach einer massiven Investition in erneuerbare Energien liegen die Kosten jetzt deutlich unter dem EU-Niveau. Manche sprechen von 20 Prozent.
Uruguay produziert 98 Prozent der Elektrizität aus regenerativen Energien, was die Kosten um die Hälfte drückte. In Indien hat die Energie aus erneuerbaren Quellen im vergangenen Jahr wiederholt mehr als 50 Prozent des Strombedarfs gedeckt. 99 Prozent aller neuzugelassenen Autos in Norwegen fahren elektrisch an. China produziert ein Drittel des weltweiten Stromes aus erneuerbaren Energien. Diese Liste ist noch viel länger und sie wird weiter wachsen.

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Ein wichtiger Faktor: In den vergangenen anderthalb Jahrzehnten sind die Kosten für Batteriespeicher um 93 Prozent gefallen. Allein 2024 sanken zudem die Kosten für Solarenergie um 12 Prozent und 94 Prozent aller Energie aus erneuerbaren Quellen waren preiswerter als die billigste Energie aus fossilen Quellen.
Die Erneuerbaren machen jedes Land von Energieimporten unabhängig und stärken die Gesundheit. Nicht nur von uns Menschen, sondern auch von unserem Heimatplaneten. Wir müssen die Erde nicht mehr ausplündern und schützen damit zugleich die Qualität von Wasser und Luft und schaffen Raum für die Vielfalt des Lebens.
Und die Politik? Ja, von ihr hätte ich mir auf der COP 30 mehr gewünscht. Doch es gibt wichtige Impulse für den politischen Weg raus aus den fossilen Brennstoffen und für ein Ende der Abholzung der Wälder. Ich setze darauf, dass unser Umweltminister weiterhin entschlossen dafür streitet.
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