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Die Humboldt-Universität an der Straße Unter den Linden in Berlin.

© dpa/Wolfgang Kumm

Humboldt-Universität Berlin: Ostteil des Hauptgebäudes bleibt noch länger geschlossen als geplant

Die Sanierung eines zentralen Gebäudeteils der Humboldt-Universität verzögert sich um weitere neun Monate. Die HU kritisiert, nicht vom Land informiert worden zu sein. Betroffen sind zwei der Haupthörsäle.

Stand:

Die bereits seit 2017 laufende Sanierung  des Ostflügels der Humboldt-Universität wird sich weiter verzögern. Erst ab Beginn des Wintersemesters 2026/2027 dürfte der Ostflügel des Hauptgebäudes wieder nutzbar sein, ist den Unterlagen des Hauptausschusses des Abgeordnetenhauses zum Doppelhaushalt 2026/2027 zu entnehmen.

Ursprünglich war die Fertigstellung der Baumaßnahme für April 2021 geplant, doch der Termin wurde immer wieder verschoben. Zunächst wurde sie auf September 2024, dann auf Ende 2025 und jetzt auf das Ende des dritten Quartals des nächsten Jahres verschoben.

Auf Nachfrage des Tagesspiegels bestätigt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen die Verzögerung. Für die jüngste Verzögerung seien „ineinandergreifende Ursachen“ ausschlaggebend, insbesondere die „ungewöhnlich schlechte Bausubstanz des Gebäudes“.  So seien bis in die späte Bauphase hinein immer neue, unvorhersehbare Hindernisse aufgetreten,die  „regelmäßig Planungsänderungen und -anpassungen“ notwendig gemachthätten.  Den neuen Termin allerdings schätzt die Senatsverwaltung als sicher ein.

Durch die Verzögerung entstehen deutliche Mehrkosten für das Land. Insgesamt geht die Senatsverwaltung von Kosten in Höhe von 86 Millionen Euro für die Sanierung des Hauptgebäudes aus. Ursprünglich waren 52 Millionen Euro veranschlagt.

Die HU zeigt sich unzufrieden über die Verzögerung und die fehlende Kommunikation seitens der Senatsverwaltung. Es sei „irritierend“, dass die Uni über die jüngste Verzögerung erst aus dem Hauptausschuss erfahren habe, sagte eine HU-Sprecherin dem Tagesspiegel.   Und hob hervor, dass „die Büros, Hörsäle und Seminarräume dringend benötigt“ würden. Im Ostflügel befinden sich die beiden größten Hörsäle der HU, weshalb laut der Sprecherin permanent umgeplant werden muss und auf andere Hörsäle, ein „Hörsaal-Zelt“ oder digitale Formate ausgewichen.  

Weiterhin komme es zu erheblichem Mehraufwand und Kosten, da die Umzugspläne nicht eingehalten werden könnten und einige Nutzer*innen nun teilweise zweimal umziehen müssten.

Auch die Kosten für die angemieteten Ersatzflächen fallen nun länger an als geplant. Für Großveranstaltungen, die im Jahr 2026 stattfinden sollten, muss die HU nun ebenfalls eine Alternativlösung finden.

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