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Zwei Studierende sitzen in der Mensa und unterhalten sich.

© picture alliance / dpa

Internationale Studierende: Ausländische Absolventen fühlen sich nicht willkommen

Deutschland braucht gut ausgebildete Fachkräfte, doch ein großer Teil der ausländischen Hochschulabsolventen hat große Schwierigkeiten, hierzulande Fuß zu fassen.

In Deutschland sind so viele internationale Studierende wie nie eingeschrieben – doch immer noch bekommen nur wenige von ihnen später hierzulande auch einen Job. Das hat viele Gründe. Rund die Hälfte der ausländischen Studierenden bricht ihr Studium ab. Wer es bis zum Abschluss schafft, sieht sich vor weiteren Hürden. So fühlen sich zwei Drittel als Fachkraft nicht willkommen, über 60 Prozent sagen, es sei schwierig, nach dem Studium eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen.

Viele Branchen könnten ihren Fachkräftemangel lindern

Nur etwa ein Viertel kennt die rechtlichen Regelungen, die eine Arbeitsaufnahme nach erfolgreichem Abschluss ermöglichen. Fast die Hälfte sagt, sie würden diesbezüglich schlecht oder gar nicht informiert.

Die Zahlen gehen aus einer neuen Studie des Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hervor. In vielen Branchen könnten internationale Absolventen den Fachkräftemangel zumindest lindern, schreiben die Autoren. Dafür müsste es gelingen, diese Studierenden auch in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Behörden und Ämter sind nicht auf Ausländer eingestellt

Oft würden aber die Angebote der Auslandsabteilungen von Unis nicht mit denen der Career Center abgestimmt. Überhaupt gebe es immer noch zu wenig Unterstützungsangebote für internationale Studierende. Behörden und Ämter seien nicht auf sie eingestellt, oft würde erwartet, dass ihnen die deutsche Behördensprache problemlos geläufig sei. Insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen würden selbst dann internationale Bewerber ignorieren, wenn sie Stellen nicht mit Einheimischen besetzen können.

Hochschulen sollten sich daher nicht nur um die Studieneingangsphase, sondern auch um den Übergang in den Beruf mehr kümmern, raten die Autoren. Deutschkurse seien auch in englischsprachigen Studiengängen nötig. Behörden müssten endlich ihre Zuständigkeiten bündeln, um den Aufenthalt von internationalen Absolventen nach ihrer Unizeit in Deutschland zu erleichtern.

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