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Seine größte Ausdehnung erreichte das Ozonloch im Jahr 2000. Im September erstreckte es sich über mehr als 28 Millionen Quadratkilometer.

© Image courtesy the TOMS science team & and the Scientific Visualization Studio / NASA GSFC

„Klein und kurzlebig“: Messungen des Ozonlochs machen Forschende optimistisch

Die Ausdünnung der Ozonschicht der Erde über der Antarktis folgt einem Jahresrhythmus. In diesem Jahr melden Beobachter ein besonders kleines Ozonloch, das sich auch früher als erwartet schloss.

Stand:

Das antarktische Ozonloch hat sich in diesem Jahr am 1. Dezember geschlossen, meldet der europäische Klimadienst Copernicus. Die vor UV-Strahlung schützende Schicht der Atmosphäre war damit so früh wieder vollständig wie seit 2019 nicht mehr. Das Ozonloch hatte 2025 auch die geringste Ausdehnung seit fünf Jahren.

Es ist bereits das zweite Jahr in Folge, in dem vergleichsweise kleine Ozonlöcher beobachtet wurden, teilte Copernicus mit. Von 2020 bis 2023 ist eine Serie großer und langlebiger Ozonlöcher aufgetreten. Jetzt wurden auch höhere Ozonkonzentrationen gemessen, was neue Hoffnung auf eine dauerhafte Erholung der Ozonschicht wecke.

Global gehandelt

„Das frühere Schließen und die relativ geringe Ausdehnung des diesjährigen Ozonlochs sind ein beruhigendes Zeichen“, sagt Laurence Rouil, Direktorin des Copernicus-Dienstes zur Überwachung der Atmosphäre. Sie spiegelten einen kontinuierlichen Fortschritt wider.

Das Ozonloch ist eine Region der Stratosphäre, in der die Ozonkonzentration stark abgefallen ist. Die jährliche Entwicklung des Ozonlochs hängt von Temperaturen und Winden über der Südhalbkugel und dem Vorhandensein ozonabbauender Stoffe wie Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) ab.

Im September und Oktober lag seine Größe zwischen 15 Millionen und 20 Millionen Quadratkilometern. In der ersten Novemberhälfte nahm die Ausdehnung rasch ab. Nur eine kleine Zone mit niedrigen Ozonwerten überdauerte bis zur zweiten Monatshälfte. Am 1. Dezember schloss sich das Loch vollständig.

Zudem gibt es einen Hinweis auf höhere Ozonkonzentrationen in der antarktischen Stratosphäre: ein geringeres Ozonmassen-Defizit. Das durchschnittliche Minimum lag über den Werten der vergangenen Jahre.

Warum das Ozonloch zu Beginn der 2020er Jahre jeweils besonders groß ausfiel, wird noch erforscht. Es wird angenommen, dass es mit außergewöhnlichen atmosphärischen Bedingungen zusammenhängt, wie etwa mit dem massiven Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga im Jahr 2022, der große Mengen Asche und Wasserdampf in die Stratosphäre schleuderte. Das könnte das Ozonloch im Folgejahr vergrößert haben. Auch der Klimawandel spielt eine Rolle, da er die untere Atmosphäre erwärmt und die Stratosphäre abkühlt.

Seit 1987 begrenzen das Montrealer Protokoll von 1987 und seine nachfolgenden Versionen die Produktion und den Verbrauch von rund 100 ozonabbauenden Stoffen.

„Dank des Verbots ozonschädlicher Stoffe sehen wir nun Jahr für Jahr eine Erholung der Ozonschicht“, kommentiert Rouil. Dieser Fortschritt sollte daran erinnern, was möglich sei, wenn die internationale Gemeinschaft gemeinsam globale Umweltprobleme angeht.

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