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Zungenkuss. Das Stachelzwergchamäleon hat die (zweit-)schnellste Zunge.

© Christopher Anderson/Brown University

Kleine Chamäleons sind besonders gute Räuber: Kleine Zungen zucken schneller

Innerhalb einer Hunderstel Sekunde von null auf 100 Kilometer pro Stunde - die Zunge des Stachelzwergchamäleons ist eine der flinksten im Tierreich.

Das Herausschnellen der klebrigen Zunge eines daumennagelgroßen Chamäleons beim Beutefang ist eine der schnellsten Bewegungen im Tierreich. Das hat der Biologe und Chamäleonexperte Christopher Anderson von der Brown-Universität in Providence gemessen und im Fachblatt „Scientific Reports“ beschrieben.

Kleine Tieren müssen mehr Beute machen

Biologen wissen schon lange, dass Chamäleonzungen schnell sind. Anderson wollte darüber hinaus herausfinden, ob die Zungen kleiner Chamäleonarten besser sind als große. Zungen kleiner Arten müssten besser angepasst und daher schneller sein, so seine Hypothese, denn kleine Tierarten müssen in Relation zu ihrer Größe mehr fressen als große, um ihren Energiebedarf zu decken. Also filmte Anderson 20 unterschiedlich große Arten beim Beutefang mit einer Hochgeschwindigkeitskamera, die über 3000 Bilder pro Sekunde aufnimmt.

Tatsächlich war die Zunge des zwei Zentimeter kleinen Stachelzwergchamäleons Rhampholeon spinosus am flinksten: Innerhalb einer Hundertstelsekunde beschleunigt sie auf 96 Kilometer pro Stunde. Bezogen auf die Muskelmasse ist das mit 14 Watt pro Kilogramm die zweitbeste Leistung im Tierreich, flinker ist nur noch die Zunge von Salamandern.

Eine Zunge wie eine gespannte Feder

Chamäleonzungen erreichen ihre Geschwindigkeit nicht allein durch die Muskeln, sondern weil elastisches Gewebe schon vor dem Züngeln die Energie für das Herausschnellen speichert wie eine gespannte Feder.

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