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Weniger Weizen. Höhere Temperaturen lassen die Erträge sinken. Foto: ddp

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Wissen: Klimawandel mindert Getreideernte

Der Klimawandel lässt die Getreideernten weltweit schrumpfen und die Lebensmittelpreise in die Höhe klettern. Das schreiben amerikanische Forscher der Universitäten Stanford und Columbia in der Onlineausgabe des Fachjournals „Science“.

Der Klimawandel lässt die Getreideernten weltweit schrumpfen und die Lebensmittelpreise in die Höhe klettern. Das schreiben amerikanische Forscher der Universitäten Stanford und Columbia in der Onlineausgabe des Fachjournals „Science“. Ihren Untersuchungen zufolge hat die Landwirtschaft in den vergangenen 30 Jahren weltweit 5,5 Prozent weniger Weizen produziert, als ohne Klimawandel möglich gewesen wäre.

Das bedeute einen absoluten Ausfall von 33 Millionen Tonnen und komme damit dem gleich, was Frankreich in einem Jahr an Weizen produziere. Den weltweiten Ertrag von Mais habe der Klimawandel um knapp 4 Prozent und damit um 23 Millionen Tonnen verringert. Dadurch seien die Lebensmittelpreise um über 6 Prozent gestiegen, haben die Wissenschaftler berechnet.

David Lobell und Kollegen haben die Ernten aller getreideproduzierenden Länder weltweit zwischen 1980 und 2008 analysiert und die Temperaturen ausgewertet, die dort jeweils in diesen Jahren gemessen wurden. In fast allen Ländern, die Mais und Weizen anbauen, sind demnach die Temperaturen seit 1980 angestiegen. Ihre Modellrechnungen zeigten: Je wärmer ein Land ist, desto geringer fallen die Ernteerträge aus. Steigt die Temperatur um ein Grad Celsius, sinken die Ausbeuten parallel dazu um bis zu 10 Prozent. Zwar ermöglicht der Fortschritt im Agrarsektor heutzutage sehr viel höhere Ausbeuten als vor einigen Jahrzehnten, aber „zehn Jahre Klimawandel haben den gleichen Effekt wie ein Rückschlag im Technologiegewinn von etwa einem Jahr“, heißt es in dem Artikel.

Hingegen habe der Klimawandel die weltweiten Erträge von Sojabohnen und Reis nicht verschlechtert; hier hätten sich Gewinner und Verlierer größtenteils aufgewogen. dpa

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