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Kolumne: Warum sind Regenwolken dunkel?

Schönwetterwolken sind weiß und fluffig. Die blumenkohlartigen Gebilde tauchen an sonnigen Tagen auf, etwa wenn lokale Aufwinde feuchte Luft aufsteigen lassen.

Schönwetterwolken sind weiß und fluffig. Die blumenkohlartigen Gebilde tauchen an sonnigen Tagen auf, etwa wenn lokale Aufwinde feuchte Luft aufsteigen lassen. Dann bilden sich kleine, manchmal nur wenige hundert Meter dicke Wolken. Sie enthalten zwar zahlreiche Wassertröpfchen, doch die sind winzig und fein verteilt. Die Tropfen fallen so langsam, dass wir es vom Boden aus nicht wahrnehmen. Schönwetterwolken schweben. Während sie weiterziehen, lösen sie sich schon wieder auf.

Auch fette Regenwolken sind weiß und flockig. Allerdings nur von oben. Fliegt man mit einem Flugzeug über sie hinweg, schaut man auf eine gleißende Wolkendecke.

Das Sonnenlicht trifft die Wolken von oben. Es wird an den darin vorhandenen Wassertröpfchen und Eiskristallen gestreut. Sie wirken zusammengenommen wie ein Spiegel, der einen Teil des Sonnenlichts zurück in den Weltraum wirft. Da dieses Licht nicht bis zum Erdboden durchdringt, erscheint eine Regenwolke von unten besehen gegenüber der Umgebung dunkler. Wie dunkel sie ist, hängt von ihrer Dicke, ihrem Wassergehalt und von der Größe der Tröpfchen ab.

Gewitterwolken sind schon deswegen fast schwarz, weil sie sich hoch auftürmen. „Sie können bis zu zehn Kilometer hoch werden“, sagt Frank Stratmann vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung in Leipzig. Solche Cumulonimbus-Wolken enthalten jede Menge Wasser.

Gewitterwolken bilden sich mit Vorliebe an heißen Sommertagen, an denen sich feuchte Luft am Boden erwärmt und wie ein unsichtbarer Heißluftballon emporsteigt. Dabei kühlt sie ab und verliert ihre Kapazität, Feuchtigkeit zu speichern. So wie sich nach einer heißen Dusche auf der kalten Fensterscheibe und dem Badezimmerspiegel Wassertröpfchen absetzen, kondensiert auch der aufsteigende Wasserdampf an Feinstaubpartikeln in der Luft. Dadurch entstehen Tropfen, in höheren Wolkenstockwerken auch Eiskristalle.

„Ehe es regnen kann, müssen die Tröpfchen eine gewisse Größe erreichen“, sagt Stratmann. „Aber das geschieht an manchen Tagen sehr schnell.“ Dunkle Regenwolken brauen sich zusammen, deren Wasser als Platzregen niedergeht. Erst danach wird’s wieder heller.

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