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Konjunkturpaket II: Baustelle Bildung

Klaus Wowereit besucht Konjunkturprojekte und lässt sich zeigen, wie Berliner Hochschulen das ihnen zugesprochene Geld verwendet haben. Der Senat ist stolz darauf, dass die Fördermittel komplett ausgeschöpft wurden.

Ob sie nicht skeptisch gewesen sei, als die Mediziner ihr diese neuartige Zelltherapie vorschlugen, fragt Klaus Wowereit eine ehemalige Krebspatientin. Gar nicht, antwortet die 47-jährige Berlinerin, sie habe Vertrauen zu den Ärzten der Charité-Universitätsmedizin gehabt. Zu Recht: Die Frau gilt als geheilt – und das „Center für Regenerative Therapien“ forscht weiter an Medikamenten, die aus menschlichen Zellen hergestellt werden. Die Charité-Mediziner tun dies seit kurzem in Laboren, die mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II aufgebaut wurden. Und die der Regierende Bürgermeister am Donnerstag besuchte, um sich – und den Medien – zeigen zu lassen, wie Berliner Hochschulen das ihnen zugesprochene Geld verwendet haben.

Wowereit spaziert, begleitet von Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner, an Baugerüsten und Farbeimern vorbei, durch halb fertige Arbeitsräume und bereits voll funktionstüchtige Labore, schüttelt Forscherinnen und Professoren die Hände. Die Beuth-Hochschule für Technik in Mitte hat ihre Dächer und Fassaden saniert – energetische Maßnahmen waren eine Priorität bei der Mittelverteilung. Und am Institut für Biologie der Humboldt-Universität wurde vom Konjunktur-Geld ein 500 000 Euro teures Untersuchungsgerät finanziert, mit dem Mechanismen der Virusinfektion und der Krebsentstehung erforscht werden können. Es erlaubt dem Institut, einen neuen Forschungsschwerpunkt zu bilden.

Auch an anderen Berliner Unis, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen werden Hörsäle renoviert und Wände gedämmt, Sporthallen und Service-Zentren gebaut. Stolz ist der Senat darauf, dass die Fördermittel komplett ausgeschöpft wurden: Die Hochschulen lassen keinen Fördereuro verfallen.

Zur Verbesserung der Infrastruktur stehen dem Land Berlin in den Jahren 2009 und 2010 insgesamt 632 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II zur Verfügung. Drei Viertel davon kommen vom Bund, der Rest aus dem Landeshaushalt. Das Geld muss bis Ende 2011 für Investitionen in neun Bereichen ausgegeben werden, auf die sich der Senat im Frühjahr 2009 verständigt hat. Insgesamt werden 783 Maßnahmen gefördert. Schwerpunkt ist der Bildungssektor, in den insgesamt 411 Millionen Euro zusätzlich fließen, darunter 84 Millionen Euro für Kitas, 196 Millionen Euro für Schulen – und 143 Millionen Euro für die Hochschulen.

Zusätzlich haben die Unis noch eigene Mittel eingesetzt und insgesamt 158 Aufträge über 154 Millionen Euro vergeben – laut Senat zu 88 Prozent an Firmen aus der Region Berlin-Brandenburg. Fast zwei Drittel der Maßnahmen sind bereits abgeschlossen.

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