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Wissen: Krebskranke umfassend versorgt

Neue Ambulanz am Franklin-Klinikum

Ein Patient mit einem Tumor im Bereich von Kopf und Hals, der eine Operation, eine Bestrahlung, eine Chemotherapie und eine Behandlung mit Antikörpern erforderlich macht – und alles möglichst rasch nacheinander, um die Heilungschancen zu erhöhen. Ein anderer Patient mit einer Krebsgeschwulst des Enddarms, die blutet und intensiver medizinischer Betreuung durch verschiedene Fachärzte bedarf. Zwei Beispiele von vielen komplizierten Fällen, die der Charité-Krebsspezialist Ulrich Keilholz aus seiner täglichen Arbeit aufzählen kann. Auf dem Campus Benjamin Franklin der Charité, auf dem Keilholz arbeitet, werden solche Patienten fächerübergreifend versorgt. Feierlich eröffnet wird heute die Interdisziplinäre Ambulanz für medikamentöse Tumortherapie am Franklin-Klinikum, deren Leiter Keilholz ist.

Die Ambulanz soll eine Rundumversorgung von Tumorpatienten gewährleisten. Sie ist Teil des 2008 gegründeten „Comprehensive Cancer Center“ der Charité, das nach amerikanischem Vorbild eine bestmögliche Behandlung und Betreuung von Tumorpatienten sicherstellen und die Krebsforschung fördern soll und in der Startphase von der Deutschen Krebshilfe unterstützt wird. Die Patienten werden in der Ambulanz medizinisch betreut, bekommen eine Schmerztherapie, psychologische Hilfe, Diätberatung und können den Sozialdienst in Anspruch nehmen. Acht Ärzte, drei Psychologen und elf Pflegekräfte arbeiten in der Ambulanz.

Eine Konkurrenz zu Arztpraxen durch die Ambulanz besteht aus Sicht von Keilholz nicht. Schließlich betreue man noch nicht einmal zehn Prozent der Krebspatienten und eben nur solche, deren Behandlung besonders kompliziert sei. „Wir kooperieren sehr gut mit niedergelassenen Ärzten“, sagt Keilholz. Allerdings arbeitet die Ambulanz nicht kostendeckend und profitiert vorerst noch von den Zuwendungen der Deutschen Krebshilfe. Künftig werden also die Krankenkassen mehr zahlen müssen – wenn sie wünschen, dass die Patienten die bestmögliche Therapie bekommen. wez

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