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Viele Lehrer müssen sich erst weiterbilden, Flüchtlinge zu unterrichten.

© dpa

Kultusministerkonferenz: 20.000 Lehrer für Flüchtlinge benötigt

Um die Schulbildung für Flüchtlinge zu sichern, werden laut einer Berechnung der Bundesländer 20.000 zusätzliche Lehrer gebraucht. Jährlich könnte das bis zu 2,3 Milliarden Euro kosten.

Die Schulbildung von Flüchtlingen könnte laut einer Prognose der Bundesländer jährlich bis zu 2,3 Milliarden Euro zusätzlich kosten. Insgesamt rechne man in diesem Jahr unter Einbeziehung der bereits 2014 beschulten Flüchtlinge mit 325.000 neuen Schülern, erklärte die Kultusministerkonferenz (KMK) am Freitag in Berlin. Um dem gerecht zu werden, müssten 20.000 zusätzliche Lehrer eingestellt werden. „Es ist schwer, verlässliche Prognosen zu machen – wir fliegen auf Sicht. Flexibles und unbürokratisches Handeln ist jetzt gefragt“, sagte Brunhild Kurth, Präsidentin der KMK und sächsische Staatsministerin für Kultus.

Briefe an pensionierte Lehrer sind unterwegs

Die Prognosen der Bundesländer passen zu den Zahlen, die die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Donnerstag veröffentlicht hat. Demnach könnten in den kommenden zwölf Monaten 300.000 Flüchtlinge im schulpflichtigen Alter nach Deutschland kommen – dafür würden etwa 24.000 zusätzliche Lehrer benötigt.

Um diesen Bedarf zu decken, müssen die Bundesländer auch ungewöhnliche Wege gehen. „Es sind schon Briefe zu pensionierten Lehrkräften unterwegs“, sagte der hessische Kultusminister Alexander Lorz. Zudem werde über die Aufstockung von Teilzeitstellen verhandelt. Lehrer sollten durch Weiterbildungen auf die Herausforderung der Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache vorbereitet werden. Hier gebe es noch viel Nachholbedarf, die Qualifizierungsmaßnahmen wurden erheblich aufgestockt. „Wir müssen alle denkbaren Optionen entwickeln“, so Lorz.

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