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Tochter und Mutter mit ihrer Erfindung. Der Kontakt zur Medizintechnik der TU Berlin ergab sich bei der "Langen Nacht der Wissenschaft".

© TU Berlin/Presse/Mercan

"Lange Nacht der Wissenschaft" führt zu Start-up: Ein Leben im Rollstuhl muss nicht sein

Die Warnweste „Remod“ könnte Gelähmten helfen

Dindia Gutmann ist seit ihrer Geburt halbseitig gelähmt. Hemiparese heißt die Krankheit. Die Prognose der Ärzte war, dass sie irgendwann im Rollstuhl sitzen würde. Doch es kam anders. Dank ihrer Mutter, Anna Gutmann, die sich mit dieser Prognose nicht abfinden wollte, und eines Gerätes kann Dindia Gutmann (24) laufen und sogar bis zu 14 Kilometer wandern. Entwickelt wurde es von ihrer Mutter zusammen mit Wolfram Roßdeutscher vom Fachgebiet Medizintechnik der TU Berlin, den die Gutmanns während einer „Langen Nacht der Wissenschaften“ kennen lernten.

Getragen wird das Gerät wie eine Weste. Sobald Dindia Gutmann schief steht, signalisieren in die Weste eingearbeitete Elektroden diese Information mit elektrischen Reizen. Sie weiß dann, dass sie ihren Oberkörper aufrichten und die Schulter anheben muss. „Biofeedback“ nennt sich das Verfahren und dient der Korrektur der Wahrnehmung von Körperhaltung und -bewegung im Raum, weil Hemiparese-Patienten es nicht vermögen, die Bewegung der gelähmten Seite bewusst zu steuern. Deshalb heißt das Gerät „Remod“ (Remember Motion Device).

Mittlerweile haben Mutter und Tochter mithilfe des TU-Gründungsservice und des Exist-Förderprogramms des Bundeswirtschaftsministeriums das Start-up Remod gegründet. Seit 2014 werden am Cornelius-Institut in Solingen unter Leitung von Frank Duesberg die Geräte klinisch getestet. Sybille Nitsche

Sybille Nitsche

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